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Querschnitt und Material der Kanäle. 9243
der Strassenoberfläche 6000 %s für 1 ım beträgt, bis zur Tiefe 10.d aber auf O
abnimmt!) so ist p = 2000 % + 6000 (1 — , ‚ somit (in m):
10 d
(dh+3d— 03h).
Ob und wie viel die Seitenwände eines Kanals über dieses Maass hinaus
verstärkt werden müssen, hängt davon ab, welchen Gegendruck der seitliche
Boden gegen den Horizontalschub des Gewölbes leistet. In festem Boden ge-
nügt gewöhnlich d' ringsum (Fig. 47—49) in beweg-
Fig. 58. Maulbronn. 1:100. ]ichem verlangt der Verlauf der Stützlinie stärkere
Widerlager (Fig. 47 gestrichelt, ferner Fig. 55,
Strebepfeiler in Fig. 54), oder ihr angepasste Formen
(Fig. 52, 53, 58). Desgleichen hängt von der Boden-
beschaffenheit die erforderliche Fundamentfläche ab.
Uebrigens werden dahin gehörige theoretische Unter-
suchungen mehr nur in Ausnahmefällen angestellt;
selbst die Scheiteldicken d' wird empirisch gewählt und
bei allen „gewöhnlichen“ Ueberfüllungshöhen kon-
stant durchgeführt. Betreffende Regeln s. in der fol-
genden Besprechung der Baustoffe,
1. Gusseisen. Für Strecken unter starken
Verkehrserschütterungen, in schlechtem Boden, mit
Pfeilerfandirung. Ferner bei Hausentwässerungen für
solche Strecken zu empfehlen, welche unter Rückstau
und Innendruck kommen können, was schon der Fall
ist, wenn sie niedriger liegen, als der Scheitel des
anschliessenden Strassenkanals.. Unbedingt ist Eisen
zu wählen für sichtbare Leitungen über der Keller-
sohle.2) Die Wanddicke kann zwar geringer sein
als bei Wasserzuleitungen unter hohem Druck, wird
aber vielfach allzu schwach gewählt, da sie im Guss
leicht ungleichförmig ausfällt und durch Rost stark
angegriffen wird. Löcher und Brüche sind unange-
nehmer als etwas höhere Kosten. Bei 5, 10, 15 cm
Fig. 61. Paris. Weite sollte die Wanddicke 7, 9, 12 mm betragen
In Frankfurt sind 10mm für liegende, 8 für stehende
Röhren als mittlere Wanddicken vorgeschrieben, an
den dünnsten Stellen noch bezw. 8 und 6mm, Druck-
probe ist nützlich, etwa durch Füllung des ganzen Haus-
röhrensystems, in welchem ja leicht Druckhöhen von
1—2 Atmosphären vorkommen. Sorgfältiger Schutz
gegen Rost durch Firniss, Theer oder Galvanisirung.
Verbindung durch Muffen, mit Theerstricken und
Blei oder mit Zement.
2. Thonröhren. Wichtig ist, die Masse bis zur
Sinterungzu brennen(Sinterungjedoch zu vermeiden)und
mit haltbarer Glasur zu versehen. Unter dieser Voraussetzung erhält man dann aber
auch den höchsten Grad von Glätte, welcher besonders in selten gespülten Haus-
kanälen und untergeordneten Zweigkanälen wichtig ist. Zufolge Vereinbarung
der deatschen Fabriken von 1881 sollten dieWeiten zwischen 5und 20°m um je 2,5 em,
zwischen 20 und 60°m und je 5m steigen. Ferner beträgt in m:
Er
bei Weiten: 10 20 30 40 50 60
die Wanddicke: 1,2—1,6 1,9—2,3 2,5 —-2,8 3,1—3,4 3,5—3,8 4,0—4,3
Gewicht, ks f.1metwa: 16 32 50 15 100 140
il) Da die Breite des zum Kanallegen ausgehobenen Grabens beiläufig 11)ad beträgt, so
heisst das: eine Erdschicht, deren Höhe gleich der 6fachen Grabenbreite, kann als Brücke für
die Verkehrslast dienen. Vgl. Chailly in der Zeitschrift des Österreich. Ingenieur- und Archi-
tekten-Vereins 1876, 203.
2) Für alle Hausröhren über der Kellersohle wird, mit Rücksicht auf Deformationen des
Hauses, Schmiedeisen empfohlen: Durham-System, Ingenieur W. P, Gerhard.
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