Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
  
  
Besondere Baugegenstände. 2355 
einigen nach Fig. 80. Wanddicke in Ziegeln meist 25m, bei geringem Erd- 
druck auch nur 12cm, Fig. 77, zweckmässig oft Formsteine von 18°m oder 
Betonringe, Fig. 73, Steigeisen in 2 Vertikalreihen, Fig. 77, 80, mit Stufen 
von 30—35 em Höhe. Abdeckung auf Kranz von Gusseisen oder Haustein, mit 
gusseiserner Platte, welche gerippt, durchbrochen, mit Zement oder mit Holz- 
blöcken ausgefüttert, sein kann, um den Verkehr nicht durch Glätte zu be- 
lästigen. Herausheben oder Umklappen mittelst Schlüssel. Bei starkem Ver- 
kehr sind 2 Deckel zweckmässig, Fig. 79, von welchen der untere als Schutz- 
deckel liegen bleibt, während Leute im Kanal beschäftigt sind, aber durch- 
brochen ist, um sie nicht ganz abzusperren. Sonst mag ein leichtes Geländer 
um die Oeffnung gestellt werden, zum Schutz gegen Herunterfallen. Die Fläche 
einer Deckplatte wird gern möglichst klein gewählt, um die Befestigung der 
Strasse nicht stark zu unterbrechen, 50—70°m Durchmesser oder Seitenlänge 
eventuell enger, als der darunter befindliche Schacht, Fig. 77, 78. 
Um an der Zahl der Einsteigschächte zu sparen, wechselt man wohl in 
langen geraden Strecken mit solchen und mit Lampenschächten ab. Ein 
- Lampenschacht be- 
er steht nach Fig. 81 
7 aus einer Röhre von 
Thon oder Beton, 
16—24 em weit, mit 
Deckel. Eine hinun- 
tergelassene Lampe 
dient als Visir von 
den nächsten Ein- 
‚. steigschächten aus, 
2 um den Zustand der 
Strecke zu unter- 
suchen. Vorgeschla- 
gen ist auch die An- 
wendung eines Spie- 
gels, um das Licht 
weithin zu konzen- 
triren (Reflektor). 
Im allgemeinen sind 
Lampenschächte 
jetzt nicht mehr so 
gebräuchlich wie 
früher. 
2. Vereinigung 
vonKanälen. Die- 
selbe soll möglichst tangential erfolgen, bei kleinen Wasserständen, behufs 
guten Ablaufs, bei grossen behufs Schonung der Kanalwände. Halbmesser 
betreffender Anschlusskurven bei kleinen Kanälen mindestens 3—6, bei 
grossen 6—12 m. Da das Wasser in einer Kurve mehr Widerstand erfährt, 
so sollte genau genommen das Gefälle in derselben etwas vergrössert werden. 
Wichtig ist die gegenseitige Höhenlage von 2 zusammen treffenden Kanälen, 
wenn sie ungleiche Profilhöhen besitzen, also in der Regel ungleiche 
Wasserhöhen führen. Legt man ihre Sohlen gleich hoch, so wird der kleinere 
Kanal durch den vor seiner Mündung laufenden höheren Strom aufgestaut, in 
seiner Geschwindigkeit beeinträchtigt und zu Ablagerungen veranlasst. Diese 
Erscheinung wird sich mit dem Füllungsgrade steigern, so dass bei ganzer 
Füllung des Hauptkanals (etwa bis zum Scheitel) die Nebenleitung nicht mit 
Gefälle arbeitet, sondern unter erheblichem Gegendruck steht. Legt man da- 
gegen die Scheitel gleich hoch, so wird die Bewegung zwar beim Regen- 
Maximum eine regelmässige sein, in gewöhnlichen Zeiten aber Gefälle für den 
kleineren Kanal verloren, um den Absatz der Sohlen an der Vereinigungsstelle 
heraus zu bringen. Man wird daher bei flach liegenden Kanälen am besten den- 
jenigen Zustand zugrunde legen, welcher am häufigsten eintritt und am längsten 
dauert, d. i. den Stunden-Durchschnitt des Brauchwassers (Trocken-Wetter-Ab- 
Fig. 79. 1:123. 
   
    
     
   
       
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