Full text: Städtisches Strassenwesen und Städtereinigung (Abtheilung 3, 3. Heft)

  
  
  
  
  
  
  
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Einläufe. 273 
messungen eines Fettfangs und verdoppelt sich auch wohl der Behälter, um 
mehr Gelegenheit zur Abkühlung zu geben. Ein derartiges Muster aus Karls- 
ruhe stellt Fig. 1263 dar. Endlich gehen, namentlich für gewerbliche Ab- 
wasser, die Schlammfänge in Klärgruben über, eventuell unter gleichzeitiger 
chemischer Behandlung (C VIN.}). 
Die vorstehend beschriebenen Einriehtungen zur Vorreinigung von Haus- 
wasser sind nun keineswegs überall nach gleichen Grundsätzen durchgeführt ; 
vielmehr giebt es gerade mit 
Bezug auf fettige und sand- 
haltige Abwässer verschie- 
denartige Vorschriften. In 
manchen Städten, z. B. Ham- 
burg, Frankfurt, Basel, erhal- 
ten vorschriftsmässig die 
Küchenröhren blos Sy- 
phons unter den Einläufen 
und führen unbedenklich alle 
durchgeschwemmten Be- 
standtheille in den Kanal, 
welcher sie auch vermöge 
reichlicher Spülung fort- 
schafft. Doch sind bei stark 
fetthaltigen Abwässern schon 
Uebelstände beobachtet und 
daher bei Waschküchen und 
dergl. oft Fettfänge einge- 
schaltet worden. 
In mehreren anderen 
Städten, z. B. Berlin, Köln, 
Freiburg dürfen gewöhnliche 
Küchen und Waschküchen 
direkt entwässern; dagegen 
Fig. 126.a. soll in solchen Oert- 
lichkeiten, welche „in 
ungewöhnlich grosser 
Menge“ fettige oder sei- 
fenhaltige Abgänge er- 
zeugen, ein Fettfang in 
die Abwasserleitung ein- 
geschaltet werden, also 
namentlich bei Wasch- 
anstalten, Restaurations- 
küchen, : Seifensiedereien, Wurstlereien. Indessen 
müssen in Berlin als Folge der dort üblichen Reini- 
gung von Küchengeschirr, immer noch grosse Sand- 
massen (1,7! für 1 Kopf und Jahr) aus den Kanälen 
durch die Einsteigschächte herausgeholt werden, 
wohin sie in den engeren Kanälen (Röhren) mittelst 
Spülung, in den weiteren mittelst Handarbeit (D IX) 
geschafft werden. 
Am weitesten nach der anderen Seite gehen die Städte Stuttgart, Karlsruhe, 
Mainz, Wiesbaden, Göttingen, Halle. Hier sollen grundsätzlich alle fettigen 
und sinkstoffhaltigen Abwässer durch Fett- und Schlammfänge gehen, ehe sie 
das Grundstück verlassen. Bei kleineren Anwesen geschieht das in einem 
Fig. 123. Wiesbaden. Fig. 124. 
  
  
  
  
   
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!) Durch Liernur und Piper sind sehr feine Siebe (Maschenweite 1/,mm) vorgeschlagen, 
um in Strassen- und Haus-Einläufen das Wasser zu reinigen. Bei unvermeidlichen Ver- 
stopfungen soll mittelst Aenderung des Wasserlaufs eine Selbstreinigung des Siebes eintreten. 
Dies dürfte jedoch bei dem geringen Wasserdruck nur unvollständig ausfallen und bald ver- 
sagen; praktische Versuche mit derartigen Apparaten sind nicht bekannt. Zeichnungen im Ge- 
sundheits-Ingenieur 1881, 37 und 1883, Beilage 8. 63. 
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