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Spülung. 283
zum Oeffnen. Bei der grossen Geschwindigkeit des Abströmens (4% in 1 Sek.)
entstehen Wirbel im Behälter und werden alle schwimmeuden und Sinkstoffe
mitgerissen. Daher unreines Wasser zulässig, was bei-c nicht möglich. An-
gewendet in Königsberg und Magdeburg.!)
f) Amerikanisches System. Fig. 144, an der Wand befestigt. Bei diesen
Kipp- Apparaten wird eine unsymmetrisch gestaltete Schale allmählich
gefüllt, schliesslich zum Umkippen und raschen
Entleeren gebracht. Die Grösse der Schale bezw.
die spülende Wassermenge kann aber nicht erheb-
lich sein und genügt daher nur etwa für Hausröhren.?)
Bei zwekmässig konstruirten Einläufen (V orreini-
gung) und Spülvorkehrungen sollte in den Kanälen
das eigentliche „Schwemmsystem“ über alle ihnen
übergebenen Stoffe Herr werden, so dass höchstens
in langen Zwischenräumen einmal eine Nachhülfe
eintritt. Wenn aber Spülwasser mangelt oder
theuer zu stehen kommt, ferner wenn die Einläufe
ungenügend funktioniren, wendet mau ständig
mechanische Hülfsmittel an, um das Kanal-
netz rein zu erhalten.
In engen Kanälen (Röhren) Hin- und Herziehen
einer Kette, (welche in Dükern wohl dauernd
liegen bleibt), besser eines Borstenwischers,
welcher den Sand aufrührt, so dass nach-
folgendes Wasser ihn hinaus treibt. Zweck-
mässig ist es, zuerst einen dünnen Wischer
anzuwenden, schliesslich einen den ganzen
Umfang bestreichenden. Es werden auch
wohl metallene Hohlkugeln durchge-
schwemmt, deren Durchmesser wenig ge-
ringer als die Röhrenweite; vor jeder Ab-
Jagerung bildet die Kugel einen Stau für
dasnachfolgende Wasser, bis dessen lebendige
Kraft so weit gestiegen ist, um das Hinder-
niss zu beseitigen. Um mit den genannten
Vorkehrungen in die Röhren zu gelangen,
dienen auf der Strasse die Einsteigschachte.
In den Grundstücken aber (wo nur
zu selten Spülvorrichtungen an-
gebracht werden) können eigene
Oeffnungen zu diesem Zweck
nützlich sein, wie sie Fig. 145
theıls für Röhren unter der Erde,
. theils für frei liegende (im Keller
oder in Schachten) darstellt. Auch
ist eine in Berlin, Mannheim, Wies-
baden u. a. eingeführte zweck-
mässige Massregel anzuführen,
gemäss welcher in jeden Hauska-
nal, ehe er das Grundstück ver-
lässt, ein sogen. Spundstück aus
Gusseisen eingeschaltet wird, mit
0,3 m langer, mit Deckel verschliessbarer Revisionsöffnung. Falls das Spund-
stück unterirdisch zu liegen kommt, wird es mittelst eines gemauerten Schachtes
(gewöhnlich in der Kellersohle) zugänglich gemacht (vergl. Fig. 160, ein Spund-
stück zugleich mit Rückstauklappe).
In begehbaren Kanälen wird abgelagerter Sand zuerst aufgerührt, so-
1) Grundsätzlich ähniich der Apparat von Schumann. Gesundheits-Ingeuieur 1890, 193.
2) Sonstige, theils mit Hebern, theils mit Ventilen versehene Apparate dürften zu verwickelt
und unzuverlässig sein. $. dieselben in Staley & Pierson, The separate system, Newyork 1836
und im Gesundheits-Ingenieur 1886, 577.
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