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Ventilation. 389
Freiburg eingerichtet, wo die Einsteigschächte luftdicht abgedeckt, die
Regenröhren, sofern überhaupt dem Strassenkanal zugeführt, mit Syphon unter-
brochen sind (A III und D VIII), also nur die Hausabfallröhren eine Ver-
bindung mit der Atmosphäre herstellen.
Von (3) an ist der Grundsatz durchgeführt, die öffentlichen und die Privat-
röhren von einander unabhängig zu machen, um Kanalgas von den letzteren
gänzlich abzusperren. Dies geschieht durch einen „unterbrechenden oder
Haupt-Wasserverschluss“ an der Stelle, wo das Hausrohr aus dem Hause tritt;
und zwar ist davon in (3) noch das Regenrohr ausgenommen, weil dasselbe (in
trockerer Zeit) mit zur Ventilation des Strassenkanals dienen soll. Das be-
sagte (englisch-amerikanische) Prinzip ist an sich wegen vollstängiger Sicherung
der Häuser lobenswerth, erscheint aber bei rationell betriebener Kanalisation,
an welcher auch die sub (2) verzeichneten Ventilationsrohre nicht fehlen, fast
luxuriös, und erschwert zunächst wieder die Lufterneuerung im Strassenkanal
und in den Hausröhren wegen fehlender gegenseitiger Unterstützung. Bei
den Strassenkanälen ist allein noch auf die unter (1) erörterten, unzuverlässigen
Wirkungen zu rechnen; für das Hausinnere aber ist wiederum zu bedenken,
dass ein Röhrensystem mit nur einer Mündung keinerlei Antrieb zur Be-
wegung der in ihm enthaltenen Luft besitzt, daher für die so wichtige Rein-
haltung der Hausröhren nicht gesorgt ist. Als näher gelegene Beispiele für
dieses System sind Lübeck und Budapest zu nennen. In beiden Städten ist der
Zustand in den Strassenkanälen gegenüber der Figur (3) noch insofern ver-
schlechtert, als die Strassenschächte lJuftdicht abgedeckt sind, und somit nur
die Regenrohre (also nur eine Gruppe von Öeffnungen) zur Verbindung
zwischen Kanalnetz und Atmosphäre dienen. Zum Glück finden sich als theil-
weiser Ersatz in Lübeck erhebliche Höhenunterschiede im Kanalnetz, und sind
in Budapest viele Fabrikschornsteine zur Aspiration der Kanalluft benutzt.
Im allgemeinen aber sollte den erörterten Uebelständen vor allem für das
Hausinnere abgeholfen werden und kann dieses auf verschiedene Arten
geschehen:
In (4) bestehen zwei Fallröhren im Hause, etwa die eine für Küchen, die
andere für Wasserklosets, wobei die Lage derselben oder die Nähe von Schorn-
steinen einen Temperaturunterschied zwischen beiden verbürgt, so dass. die
leichtere Luftsäule stetig durch die schwerere verdrängt wird. „Todte Enden“
im Hausröhrennetz sind hier thunlichst zu vermeiden. Beispielsweise ist hier
auch ein Wasserabschluss des Regenrohres verzeichnet, welcher Dachfenster
vor aufsteigenden Kanalgasen schützen soll.
Ein unterbrechender Wasserverschluss an der Frontwand der Gebäude war
auch in Berlin als Typus angenommen, wird aber jetzt weggelassen. Man
findet daselbst die Systeme (2) und (3), in grossen Häusern auch wohl (4), aber
vorschriftsmässig nur noch die Verlängerung der Fallrohre über Dach.
In (5) wird das Regenrohr (bezw. auch ein solches an der Hinterseite
des Hauses) zum Lufteintritt in das Hausröhrennetz verwendet, wogegen in der
Regel das Fallrohr im Inneren aspirirt, und zu gunsten der Strassenkanäle
besondere Luftröhren an den Hausfronten (wie bei 2) angebracht sind. Das
Unterbrechen der Funktion der Regenrohre in Regenzeiten ist schon oben er-
wähnt, deshalb sicherer nach (6) ein eigener, stets offener Einlass frischer Luft
einzurichten. Dies kann vom Vorgarten aus, unter der Haustreppe, durch die
Kellermauer (vergl. 9) geschehen, sowie nöthigenfalls auch von der Rückseite
des Hauses vom Hof aus, wenn nur die Punkte x y möglichst weit von ein-
ander entfernt liegen. Auf eine gelegentliche Umkehr der eingezeichneten
Luftbewegung muss man gefasst sein, und hiernach eben auch die Lage von z
wählen. Sollte dafür ein geeigneter Punkt nicht zu finden sein, indem das
Haus dicht an der Strasse steht, so wäre nach (7) das Luftrohr innerhalb des
Hauses über Dach zu führen. Man gewinnt dadurch 2 Luftsäulen, wie sub (4),
welchen leicht verschiedene Temperatur zukommt, am einfachsten mittelst Be-
nutzung eines Schornstein. Wenn man das Fallrohr möglichst warm legt,
so hat man den Vortheil, dass die sich in ihm entwickelnden Dünste auf dem
kürzesten Wege das Haus verlassen; sucht man umgekehrt das Luftrohr
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