110 Der Stralsenbau,
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Nach Versuchen!) des Ober-Ingenieurs der Pariser großen Omnibusgesell-
schaft, Lavallard. ergiebt sich die Leistung eines im Strafsenbahn-Dienste ver-
wendeten Pferdes zu 82mkg in 1 Sek. bei 3,0 m Geschwindigkeit, und eines
Omnibuspferdes zu 9dmkg bei 2,5 m Geschwindigkeit. Die mittlere Dauer der
Stralsenbahn-Fahrten beträgt 46, der Omnibusfahrten 48 Min., deren jedes Pferd
glich, hin und zurück, bei den längeren Strecken eine, oder bei den kürzeren
Strecken zwei macht. Die Arbeitstages-Leistung des Pferdes beträet also auf
den Stralsenbahnen nur 452600 — 905200 mkg, bei den Omnibusfahrten nur
5472001094400 mkg; die Ausnutzung der Pferde ist also eine ungünstige.
Die Arbeitsleistung der Pferde der Pariser Fuhrwerk-Gesellschaft, welche
durchsehnittlich täglich in 10 Arbeitsstunden mit 600 kg Nutzlast 62 km zurück-
egen,?2) wird zu 1625000 mkg angegeben.
- Ueber die Leistungen anderer Zugthiere finden sich sehr abweichende An-
gaben, von denen einige in nachstehender Tabelle folgen mögen:
>
f | f
15 | Frag: | Zue- | | Gesehwin- |Arbeits-!
| . Namen Trag- | Zug- |, .; „,| Geschwin | |
; | kraft | kraft ( digkeit in | dauer | Tagesleistung in
Zusthier | der a ae | | | täglich |
| Be ER SI ae der Sek. In mkg
| Beobachter | x, kg | 5 inm Stunden
| | | |
Maulesel "Rühlmann — | 46 230 1,0 8 1 324 300
Maulthier |Gerstner | — | 45-68 —_ 0,95—1,25 8 1 231 200 — 1.966 000
3 | Scharnhorst 200—250| 2 — —_ | u —_ 3 750 000 — 4 700 000
Esel | Gerstner | — | 238—40 — 0,63—0,95 8 508 000 — 1.094 000
5 | Rühlmann Er äß 180 0,8 8 835 200
Ochse | Scharnhorst — 102 E= 0,50 8 1 469 000
5 | Rühlmann — | 60 230—300 0,8 | 8 1 382 400
Kameel — 1850—600| = En 2,1 12—
17 | 31 752 000 — 74 592 000
Nach Berger leisten Ochsen die Hälfte der Arbeit eines Pferdes, auch wohl
bis zu
Block giebt an, dass 3 bis 4 gut genährte Ochsen so viel leisten, wie
2 Pferde, jedoch nur zu langsamer Arbeit geeignet sind. — Dromedare sind
schneller als Kameele, haben aber weniger Ausdauer.
Die -Rennthiere der Lappländer sollen in ununterbrochener Dauer in
19 Stunden 240 km, in 1 Stunde also rund 12,5 km, zurücklesen. Beim Wett-
rennen haben Rennthiere eine Geschwindigkeit von 83m in der Sekunde, in
der Stunde 30 km, mit Schlitten etwa 7,8m in 1 Sek. erreicht.
IV. Das Strafsenbau-Material.
a) Die Auswahl unter den verfügbaren Gesteinen.
Bei der Wahl unter den verschiedenen, für einen Strafsenbau zur Ver-
fügung stehenden Gesteinen wird man — so weit nicht besondere Wünsche der
Betheilisten den Ausschlag geben, oder es sich um Prunkanlagen handelt, oder
durch besondere Rücksichten anderer Art die Auswahl beschränkt ist — sein
Augenmerk auf das billigste Material zu richten haben. Das billigste Ma-
terial ist jenes, bei dessen Verwendung die Gesammtkosten der
Steinbahn am niedrigsten werden. Man wird allgemein für jedes in
Frage kommende Material das Kapital?) zu bestimmen haben, welches nöthig
ist: 1. zur Herstellung des Neubaues, 2. zu den gröflseren Reparaturen bezw.
zur vollständigen Erneuerung in gewissen Zeitabschnitten und 3. zur Bestreitune
der laufenden Unterhaltungskosten.
Wenn vollständige Erneuerung in Frage kommt, so ist auch der Werth zu
berücksichtigen, welchen das bei der Erneuerung noch vorgefundene alte
Material besitzt.
1) Zentralbl. d. Bauverwlitg., 1884, S. 425.
2) Bei den deutschen Strafsenbahnen (z. B. Berlin, Breslau, Hamburg usw.) beträgt die
täglich zurückgelegte Wegeslänge im Durchschnitt eines Jahres nicht viel über 20 km; man
kann dieselbe im allgemeinen zu 22 km ansetzen.
89) Dietrich, Die Baumaterialien der Steinstrafsen $. 42 ff.
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