118 Der Stralsenbau.
haben. Die hieraus folgende Unsicherheit der Ergebnisse macht stets eine
grössere Zahl von Versuchen erforderlich.
_ Bauschinger hat in früherer Zeit eine Abgleichung der Seitenflächen der
Ziegel mit Zementmörtel vorgenommen und dieselben zwischen Filzbeilagen
zerstört. :
Nach dem Vorschlage Tetmajer’s werden die Ziegel mit der De
Hälften getheilt, diese mit Portland- A nt auf einander gekittet und die
Druckflächen des so gebildeten Würfel Er malformat der Ziegel vor: wusgesetzt)
durch dünn aufgestrichene Zementse hich ben eben und parallel gemacht.
Um die Festiekeit von Klinkerı nit derjenigen der in Würfelform zer-
drückten natürlichen Steine vergleichen: zu können. wurden im Auftrage der
in zwei
hannoverschen Provinzialverwaltunge — vergl. unten, Prüfungsergebnisse — aus
Klinkern Probewürfel von 4em Sei tenlänge angefertiot, deren Festiokeit im
Mittel 67°), derjenigen der im Fabrikationsformat
ohne Abeleichune der
Druckflächen zerdrückten Klinker betrug.
Nach Bauschinger ist die Festioke it de Ss Zuie IE format eiWa.>> IR 6 de >T
Festigkeit des Würfelformats. Die nach seinem früheren Verfahren, bei Ziegeln
vom deutschen Normalformat « "mittelte Festigkeit erwies sich 0,75 mal so Eross,
als die nach dem Weine heben Verfahren ermittelte Ziffer. !)
Wichtig ist, zu beachten, ob die Probewürfel normal oder parallel zu ihrer
natürlichen Schichtung zerdrückt werden, da hiernach die Ergebnisse der
Druckproben sehr ungleich ausfallen. Für Sandstein z. B.
Festioke »itsuntersuchungen über Mauermaterialien beim
Elbbrücke zu Di een) die Druckfestiokeit der Par allel zur Schichtung ge-
drückten Proben zu 920/, der normal zur Schicht tung gedrückten Würfel.
Da der Wassergehalt der Probestücke von Hinfuss auf die Druckfestiekeit
der Gesteine ist, muss man für die Vergleichung von Fest ticke itsziffern
wissen, bis zu welchem Grade die Probestücke bei der Zerdrückung mit Wasser
gesättigt waren. Nach den im Auft trage der hannoverschen Provinzialverwaltune
yestellten Versuchen ergiebt sich beispielsweise für die dort in Fraee kom-
menden Materialien, dass im Mittel die Fe
ereab sich bei den
D
Bau der städtischen
Festigkeit im mit Wasser völlig ge-
sättigten Zustande weniger als im ausgetrockneten betrug:
ber Basalti...,:: 20/, (wobei eine der untersuchten Basalt-
arten nicht berücksichtiet ist),
„ (Grauwacke . „49/,,
„ Quarzgesteinen ®
Kalksteinen.. . 60
Sandsteinen . . 30,
Klinkern . . 20),
0%
Am meisten Gewicht ist dabei auf die für
legen, da dieselbe den Mittelwerth aus 368 in
Zustande ausgeführten Druckproben darstellt,
terialien die Zahl der Versuche geringer ist.
}
Kalksteine ermittelte Ziffer zu
ockenem, und 184 in nassem
während bei den übrieen Ma-
Bei den unten zu besprechenden Prüf ungen von Kalksteinen in Baden er-
gab sich bei im ganzen 402 Probewürfeln eine Druckfestigkeit von im Mittel
917 kg auf laem im trockenem, von 903 ke also nur 1,50/, wenieer — im
0
nassen Zustande. Bei der Landesausstellung der Schweiz?) im Jahre 1883
ındsteinarten der marinen Molasse aus
den Kantonen Bern, Freiburg, Luzern und Schaffhausen ausgestellt, deren
Druckfestigkeit, bei OEL :h 5,1%/, Wasseraufnahmevermögen, im Mittel
in trockenem Zustande 354, in nassem Zustande
betrug
Man hat den Schluss ziehen wollen. dass grösseres Wasseraufnahme-Vermögen
eine grössere Abnahme der Druckfestiokeit im
waren 12 zu Hochbauten verweı db are Si
aber nur 219k& auf Lqem
wassersatten Zustande veeen-
!) Mittheilungen aus dem mech. techn. Laboratorium der
München. Heft 18.
2) Zeitschr. d. hann. Archit u. Ingen. ‚Ver., 1878, S, 439.
°) Die Baumaterialien der Schweiz auf der Landesausstellung 1883. Spezialkatalog.
technischen Hochschule zu