Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

   
   
  
   
  
     
    
  
  
  
  
   
  
   
    
   
  
    
   
  
  
  
   
    
    
   
   
  
  
  
   
  
  
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Der. Strafsenbau. 
im Laufe von 1 Jahr auf einer Strafse der Länge L fortgeschafft werden soll 
5 i ; QL 
sind, wenn jedes Pferd a Tonnen n Kilometer fortschaffen kann, Kt Pferdetage 
an 5 
erforderlich. 
Die Werthe für «a und n kann man in folgender Weise bestimmen: Die 
K—G tg« nn 
ni: Wird 
urtge 
hier. K durch den Werth ersetzt, welchen die Mascheck’sche Formel nach 
durch ein Pferd fortschaffbare Last beträgt (s. S. 106): « — 
Einführung der Bedingung — = ergiebt (s. $. 109), so erhält man: 
€ 
J ® 
a a 
2 € : 
au-+tge 
Da v nach Bedürfniss in gewissen Grenzen angenommen werden kann, sind 
alle in dieser Gleichung vorkommenden Werthe bekannt. 
Nachdem ferner unter Berücksichtigung der Steigungsverhältnisse und des 
Zugwiderstands-Koeffizienten u für die in Frage stehende Steinbahn der Arbeits- 
aufwand berechnet ist, welcher die Fortschaffung dieser Last a für jedes Kilometer 
erfordert, lässt sich leicht angeben, eine wie grolse Wegeslänge ein Pferd 
in 1 Tag zurücklegen kann, da bekannt ist, welche mechanische Arbeit 
dasselbe in. 1 Tag zu verrichten im Stande ist. 
Wird angenommen, dass die Wagen zweispännig sind, und im Jahre sich 
ie ar 5 ; 7G S : 
300 Tage im Gebrauch befinden, so sind Wagen mit Bespannung er- 
an 
; ; i - an DRG - 
forderlich. Zum Ankauf der Betriebsmittel ist also eine Summe nn 4 (W-2P) 
Dan 
zu verwenden, wenn der Preis des Wagens mit W, der jedes Pferdes mit P 
bezeichnet ist. 
Wenn zu dem Geldbetrage, welcher für Verzinsung und Tilgung dieses 
Kapitals jährlich aufgewandt werden muss, die Kosten für den Unterhalt der 
Pferde, mit p» für den Pferdetag, und der Fuhrlohn, mit w für den Fuhrmanns- 
tag, zusammen zu O (w-+ 2p) hinzugezählt werden, so ergeben sich die Be- 
triebskosten der Strafse. 
Zu diesen Betriebskosten treten die Zinsen des Neubaukapitals AL der 
Strafse und die jährlichen Unterhaltungskosten 4 L, wobei natürlich auch die 
Verwaltungskosten eingerechnet werden müssen. 
Wird das Kapital zur Beschaffung der Betriebsmittel mit z, %/, getilet und 
ebenso wie das Neubaukapital mit z %/, verzinst, so werden die jährlichen Ge- 
sammtverkehrskosten dargestellt durch die Gleichung: 
K=L { (+2) Be —(W+2P)|+ - 2 (w+2p)+zA+u 1. 
Jan 2a 
Man kann die Gesammtverkehrskosten — abweichend von diesem Verfahren 
— auch durch ein Kapital — das Transportkapital — darstellen, welches sich 
aus den Anlagekosten unter Hinzufügung eines zweiten Kapitals zusammensetzt, 
aus dessen Zinsen auf ewige Zeiten die Unterhaltung des Weges und die Be- 
triebskosten bestritten werden; letzteres Verfahren ist jedoch weniger ge- 
bräuchlich.!) 
Die Lösung der Aufgabe: „Die Gesammtverkehrskosten möglichst niedrige 
zu machen“ ist auf mathematischem Wege nicht völlig erreichbar, weil zu viele 
verschiedenartige veränderliche Faktoren dabei in Frage kommen. Man bedient 
sich deshalb zweckmäfsig eines von Launhardt2) in den Abhandlungen über die 
„Kommerzielle Traeirung der Verkehrswege“ und die „Rentabilität und Rich- 
tungsfeststellung der Strafsen“ in interessantester Weise entwickelten Ver- 
fahrens, nach welchem zunächst die Verkehrsverhältnisse allein in Betracht e- 
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1) Vergl. hierzu auch $. 76 ff. der Hülfswissenschaften. ; 
*) Zeitschr. d. Hann. Archit.- u. Ingen.-Ver. 1869, 1870 und 1872; auch als Separatabdruck. 
  
     
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