Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

170 Der Stralsenbau. 
Verkehrssicherheit schadet. Diese Sonderung muss nach Unterschieden von 
höchstens 1,5 em stattfinden. Ein erheblicher Unterschied in der Breite oder 
der Höhe zusammen stehender Reihen ist stets zu vermeiden und ist der Ueber- 
gang zu anderen Abmessungen möglichst allmälig zu bewirken. 
Das Pflaster wird je nach der Dichtigkeit der Bettung um 4 bis 8m über- 
höht gesetzt und dann, unter wiederholtem Einfegen oder Einspülen von Sand, 
niedergerammt. Man bedient sich dazu 1, 2, 4 ja sogar 6 bis 8 männiger 
Rammen, welche meistens aus Holz angefertigt und mit Eisen schwer be- 
schlagen sind. Während meistens die schweren Rammen im Anfang der Arbeit 
zur Verwendung kommen, dienen die leichten einmännigen Rammen , welche 
einen gleichmälsigeren Schlag geben und mehr in der Gewalt des Arbeiters 
sind, dazu, die letzten Unebenheiten zu beseitigen. 
Nach einem anderen Verfahren werden jedoch zuerst die leichten Rammen 
benutzt, während die kräftig wirkenden schweren zum Nachrammen dienen; bei 
einem noch anderen benutzt man nur die leichten Rammen. 
Werden Steine beim Rammen zersprengt, so sind sie baldmöglichst durch 
andere zu ersetzen. Versenkte, sowie nach dem Rammen noch hervor stehende 
Steine sind heraus zu heben und in die richtige Lage zu bringen. 
Die in neuester Zeit hergestellten Pflasterramm-Maschinen (in Anwendung 
z. B. bei der Bauverwaltung der Provinz Brandenburg) bestehen aus einem 
eisernen Gestell, in welchem ein etwa 250 kg schwerer Rammbär hoch gewunden 
wird. Die Bewegungen der Maschine sind leicht ausführbar, der Bär kann nach 
der Neigung des Pflasters verstellt werden. Die Maschine kommt zur Anwen- 
dung nachdem mit der Hand vorgerammt ist; doch ist ihre Wırkung so be- 
deutend, dass gewöhnlich im Pflaster Unebenheiten entstehen, welche mittels 
der Handrammen später beseitigt werden müssen. Die tägliche Leistung wird 
zu 110 bis 130 am Pflasterfläche angegeben. 
Während man früher die Dichtung der Pflasterbahnen stets nur mit der 
Ramme ausführte, hat man in neuester Zeit mit gutem Erfolg auch Walzung 
angewendet, um die letzten Unebenheiten zu beseitigen und eine noch voll- 
ständigere Dichtung herbei zu führen, als es mit der Handramme möglich war 
(vergl. die Unterhaltung der Pflasterbahnen). Durch den Verkehr ist später 
eine weitere Zusammenpressung der Pflasterbahn um 1 bis 2*m zu erwarten. 
Die Gossensteine werden nicht gerammt, sondern man versetzt sie gleich 
in der richtigen Höhenlage, um ein genau gleichmäfsiges Gefälle zu sicher „, 
Die Kantensteine (auch Bordsteine oder Streckerschichten genannt) dürfen be; 
den auf Chausseen und Landstrafsen üblichen Pflasterungen an ihrer innere, 
Seite keine durchlaufende Längsfuge bilden, sondern müssen mit den Pflaster 
reihen Verband halten. Ihre Breite soll etwa 12—20 «m, ihre Höhe 20—30 cm 
ihre Länge (quer zur Strafse gemessen) nicht mehr als 380 em betragen. 
Wenn die Kantensteine erhöht als Hochbord angeordnet werden, so stehen 
sie 10 bis 15cm höher als die Pflasterbahn und greifen mindestens ebenso tief 
in die Bettung ein. Dieselben erhalten eine geringe Abschrägung, damit die 
Räder der Fuhrwerke abgleiten. 
Das fertige Pflaster ist mit einer 1 bis 2«m starken Sand- oder Kiesschicht 
zu versehen, weil diese alle Fugen und Vertiefungen ausfüllt, die Benutzung 
angenehmer macht und gleichzeitig schützend wirkt. 
In der Regel, zumal bei weiter Entfernung des Steinbruchs von der Bau- 
stelle, empfiehlt es sich, zur Verringerung der Anfuhrkosten die Pflastersteine 
im fertig bearbeiteten Zustande anliefern zu lassen. Wenn die Bearbeitung der- 
selben ausnahmsweise auf der Baustelle erfolgt, — was z. B. bei der Verwendung 
nordischer Geschiebe oft unvermeidlich ist — so ist eine Verwerthung_ der 
Abfallstücke oft schwer zu ermöglichen und werden zu diesem Zwecke häufig 
zwischen lange Pflasterbahnen Steinschlagbahn-Strecken eingelegt. 
Man unterscheidet folgende Pflasterarten : 
4. Reihenpflaster. 
Unter den Begriff „Reihenpflaster“ fallen sehr viele der Güte nach ganz 
verschiedene Pflasterarten, die sich dadurch kennzeichnen, dass sie aus bear- 
beiteten, in durchlaufenden Reihen mit Verband versetzten Pflastersteinen 
     
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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