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Der Neubau. 179
Fig. 98. Dieselbe, mit 2 schweren Schwungrädern $ versehen, wird durch eine
Riemenscheibe r getrieben. Durch eine kurze Kurbel wird von der Welle W
aus ein Hebel ) gehoben und gesenkt und dadurch mit Hülfe der Kniehebel
KK der um die Achse F bewegliche Backen B dem festen Einsatze V genähert
und später durch die Feder 7 wieder zurückgezogen. Die Weite des sogen.
Brechmauls, von welcher die Gröfse des fertigen Steinschlags abhängt, kann
(durch den Keil x geregelt werden. Die Schwingung des beweglichen Backens
B beträgt nur 6 mm, die Maschine macht gewöhnlich 200 Umdrehungen in der
Minute,
Auf demselben Prinzip beruht die in Fig.99 dargestellte doppelt wirkende
Steinbrechmaschine. Auch hier befindet sich auf der Triebwelle ein Excenter.
das zum Heben und Senken einer Stange dient, durch welche Bewegung. die
Brechbacken D in schwingende Bewegung gesetzt werden, derartig, dass. die-
selben zwei in einem kastenförmigen Gestell A fest gelagerten Backen sich
nähern, bezw. sich von ihnen entfernen. Die Backen sind mit Riffelung ver-
sehen und bestehen aus Hartguss oder Stahl; die Korngröfse des Materials
richtet sich theils nach der besonderen Beschaffenheit der Riffelung, theils auch
nach der Maulweite, welche die Brechbacken lassen; diese Weite ist durch
eine auf Verlängerung oder Verkürzung eingerichtete Stange C regelbar; für
Stralsenbau-Material schwankt die Weite etwa zwischen 3 und 4m, Die Be-
triebskraft der Maschinen wird zu 4 bis 8 Pfdkr. gewählt und werden mit
1 Pfdkr. in 1 Stunde, je nach Struktur und Härte des Gesteins, von 0,25 bis 1 cbm
Material zerbrochen (die geringste Menge etwa bei Basalt und Granit, die grösste
bei Sandstein und Kalkstein). — Pür Decklagen ist nur ein verhältnissmälsig
geringer Theil des zerbrochenen Materials unmittelbar verwendbar, der übrige
Theil bedarf, sofern nicht eine Verwendung zu Packlagen oder im Unterbau
stattfindet, des Nachschlagens mit der Hand. Es empfiehlt sich, mit der Ma-
schine eine sich drehende, geneigt zu lagernde Trommel unmittelbar zu ver-
binden, die aus einem Eisen-Zylinder mit durchlochter Wandung besteht; die
Lochweite nimmt vom obern bis zum untern Zylinder-Ende hin in 3 bis 4 Ab-
stufungen zu.
Das zerkleinerte Material fällt aus dem Brechmaul in. die Trommel und
wird nach der Gröfse gesondert; die des Nachschlagens bedürftigen Steinbrocken
rollen am unteren Ende der Trommel heraus.
Im Jahre 1861 wurde mit einer von Ellis und Everard in Leicester ein-
gerichteten Maschine) ein Versuch angestellt; dabei ergaben sich aus dem
zerkleinerten Gestein 75), Stralsenschotter, 15%/, grober und 8,8%/, feiner Ab-
fall, 0,6%, Staub und 0,6 %/, Verlust.
Ausführliche Angaben über Steinzerkleinerung mit Maschinen macht Leib-
brand?) (Beschreibung des staatlichen Basaltwerks Urach in Württemberg). Aus
dem Basaltbruche Eisenrüttel bei Urach wurden 1866, nachdem nach etwa ein-
Jährigem Betriebe die minderwerthigen Schichten abgearbeitet waren, Probe-
stücke von 55 x 55mm Grundfläche und 60mm Höhe entnommen, welche
trocken (3 Proben) im Mittel 2300 ke, nass (3 Proben) 2041 kg Druckfestigkeit
zeigten. Die Abnutzung, nach Bauschingers Verfahren bestimmt, betrug bei 30 kg
Belastung, 50cm Abstand von der Drehachse und bei 20 gr Schmirgel (Naxos
Nr. 3) auf je 10 Umdrehungen der Scheibe trocken: im Mittel 6,58, nass: 18,58.
Das spez. Gewicht ist zu 3,1 ermittelt. Das dort gewonnene Material wird
mit Fuhrwerken auf etwa 5km Entfernung nach der Steinquetscherei in Georgenau
geführt, wo zum Maschinenbetrieb Wasserkraft zur Verfügung steht. Das Brech-
maul hat 400 zu 250 mm obere Weite; die Verzahnung der Brechbacken ist 20 mm
hoch. Die Dauer beträgt im Mittel 30 Tage für den festen, 56 Tage für den
beweglichen Brechbacken und reicht zur Zerkleinerung von 800 und 1500 ebm
Basalt aus. Die Rückwärtsbewegung der -Brechschwinge erfolgt mittelst einer
durch 5 Gummischeiben angezogenen Stange. Der Steinbrecher arbeitet mit
etwa 180 Umdrehungen des Excenters in der Minute; das Gewicht desselben
beträgt 4,5t. Die Gesammtkosten beliefen sich auf 1780 M. Die Steine
3) Ahlburg, Strafsenbau, S. 120
2) Zeitschr. f. Bauw. 1889.