Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

   
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Die Unterhaltung. 231 
erforderlichen Steine, wenn sie gerade billig heran zu schaffen sind, ansammelt; 
man hat dann auch Gelegenheit, die ständigen Arbeiter beim Zerkleinern des 
Steinmaterials zu beschäftigen, wenn es an sonstiger Arbeit fehlt. 2142 
Das angelieferte Steinschlagmaterial (besonders die eine rundliche Form 
zeigenden Flusskiesel oder Findlinge) soll nicht zu kleine Stücke enthalten. 
Jedes Stück muss so grols sein, dass bei der Zerkleinerung scharfkantige 
Brocken daraus hergestellt werden können, also nach keiner Richtung weniger 
als etwa Sem messen. Zu grolse Steine sind unvortheilhaft, weil die Zerkleine- 
rung verhältnissmäfsig theuer ist. Die Abnahme des Steinmäterials erfolgt 
nach dem Aufsetzen in regelmäfsige Haufen. Ein Arbeiter ist im Stande, 10 
bis 12ebm in 1 Tage dichtschliefsend aufzusetzen. 
Sehr Neröäkante Ermittelungen über den Materialbedarf zur Unterhaltung 
der Steinschlagbahnen sind in Baden 1) angestellt worden. Dort betrug derselbe 
im Jahre 1832 bei Anwendung des Decksystems ohne Walzung 99 cbm für 1] km 
und war für 1882, nach Einführung des Flicksystems, mit 39,4 cbm berechnet. 
Diese V erminderung ist theils dürch Verbesserung des Unterhaltungsbetriebes, 
theils durch Verwendung besserer Steinarten erzielt worden. 
Für die Stralsen der einzelnen Verkehrsklassen (vergl. S. 90) beträgt er- 
fahrungsmäfsig der durchschnittliche Bedarf an Porphyr für 1’km bei 5m Fahr- 
bahnbreite 20, 25, 35, 50, 65, 95 oder 180 ebm (4,3 bin jährlich für je 100 Zug- 
thiere täglic h). Nachdem durch Versuche ermittelt war, welchen Werth die 
zur Verw vendung kommenden Gesteine im Vergleich zum Porphyr haben, wurde 
durel ı Rechnung der Bedarf für die verschiedenen Klassen ermittelt. Da aber 
Siberhaik der a Verkehrsklassen selbst der Verkehr wieder verschieden 
ist, so musste zwischen der höchsten und niedrigsten erforderlichen Material- 
menge ein Spielraum gelassen werden. 
Unter Berücksichtigung auch dieses Umstandes gelangte man zu der nach- 
stehend mitgetheilten Tabelle der zur Unter haltung jährlich für 1 km Strafse 
erforderlichen Steinmengen (in m), welche bei der Autstelfirhe der Unterhal- 
tungsanschläge maalsgebend ist. 
  
    
  
  
  
      
     
  
Steinart Verkehrsklasse und Zugthierzahl täglich 
1. 6 > 4 3 2 1 
< 30 130—50150— 100 100— 250 25 0500 500-1000) > 1000 
1:Dolerit? . . > 1212-1616 22 | 22—82 | 8242 | 42-60 | 60—114 
2/Basalt . . . ., 8—1616— 20/20 30—40 | 40—55 | 55—80 | 80-150 
3 Porphyr en 110-20/20-25125-—835 | 35—50 | 50—65 | 6595 | 95—180 
4 Diorit . . . . 10-20 20—25/25—85 | 35—50 | 50—65 | 65—95 95—180 
5iSyenit .. ;. 10-20) 20—25125—35 35—50 | 50-65 | 65—95 | 95—180 
6Gneis . . '10--20 20-25 25—835 | 35—50 | 50-70 | 70—100 100—190 
7 Granit (Mitte l) 11020 20—2512 25 a 35—55 | 5570 | 70-100 |100—190 
8 Hornblende . 10 20120— 2512 35—55 | 5570 | 70—100 100—190 
9 Klingstein . . 10—20 20—25 9535 | 85-55 70—100 100—190 
10 Rheinwacken . 1195 -20 20- Er | 35—55 | 55—70  70—100 100-190 
11 Thonschiefer . 18-16 16— 20 20— 28—40 | 40—55 | 55—75 , 75—145 
12 Binnenfluss- | 
Geschiebe . . 4 20) 20—25) 25-35 | 85—55 ı 5570 |, 70—100 '100—190 
13 Kalksteinl. . 18-16) 16—24 24-832 | 832—49 | 49—70 — — 
well ca 10-20 20— 30) 13040 | 40-60 | 60-85 | — — 
| »esl 113—26| 6—: 38 38—51 HI TUT E100, I 
14 Brauner Jura . 1225 25—35 35—45 | 45-65 | 65—90 | 90—130 1380—240 
15:Rheinkies . . ı! 2—25) 25—35 35 —45 45—60 | 60-80 , 80—100 100—200 
Bezüglich der Were für Kalkstein ist zu bemerken, as sie auf 
Grund der 8. 131 erwähnten Kalkstein- Prüfungen aulfser Zusammenhang mit den 
übrigen Materialien festgestellt ist. Für 100 init Kalkstein 2. Sorte unterhaltene 
l) Statistische Betrachtungen über den Aufwand für Unterhaltung der Landstrafsen 
in Baden 
    
    
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
  
    
    
    
   
  
    
   
  
  
  
     
   
   
    
   
  
  
    
   
  
  
  
   
    
    
	        
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