Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

    
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Bodenfläche nicht entsprechen, so mögen sie statt Berg und Thal Buckel und 
Sattel genannt werden. Die grössesten Ordinaten entsprechen jedesmal Ueber- 
gangspunkten und der lothrechte Abstand der Scheitel misst die Masse, welche 
zwischen den beiden Uebergangspunkten gewonnen oder verwendet wird. Zieht 
man in einem Buckel oder einem Sattel eine Wagrechte, so legen deren Schnitte 
mit den Vertheilungsprofilen die Ordinaten fest, zwischen denen sich gewonnene 
und verwendete Massen gerade decken, jede solche Linie heisst daher eine 
Massengleiche; dasselbe gilt von jedem durch zwei wagrechte eingegrenzten 
Streifen. Die Grösse und Lage der Massen wird durch das Vertheilungsprofil 
also auf das anschaulichste dargestellt. 
y. Mittels Momenten-Planimeters.!) 
Dieses Verfahren bedingt zwar nur ein Umfahren der Flächen des doch 
nothwendigen Längenprofiles, führt daher schnell zum Ziele, hat aber höchstens 
für generelle Vorarbeiten genügende Genauigkeit, und setzt den Besitz des 
ziemlich verwickelten Messwerkzeuges, sowie Uebung in dessen Handhabung 
voraus, soll daher hier nicht näher erleutert werden. 
IV. Massenvertheilungen. 
Die Vertheilung der nach dem vorigen festgestellten Massen soll so er- 
olgen, dass Auf- und Abtrag sich thunlichst decken; einen Grund für Abweichung 
von diesem Ausgleiche durch Seitenentnahme für Dämme und Seitenlagerung 
der Abträge bildet nur die so zu erzielende Kostenminderung und etwaige 
Eigenschaften des Abtrages, welche die Massen als zur Dammbildung unge- 
eignet erscheinen lassen. Den wesentlichsten Theil der Kosten bilden die durch 
die Massenförderung hervor gerufenen, welche daher eine wichtige Grundlage 
der Massenvertheilung bilden und somit zunächst untersucht werden müssen. 
a) Bodenförderung. 
Bei den Bodenbewegungen sind in der Wagrechten erfolgende von solchen 
zu trennen, welche geneigte Bahn haben. 
@. Wagrechte Förderung. 
Die Beförderung erfolgt durch Werfen oder in besonderen Gefässen. 
1. Das Werfen 
kommt nur bei ganz kurzen Entfernungen in einfachem oder doppeltem Wurfe, 
bei Erdarbeiten nur für den Querausgleich vor, und wird zugleich mit dem 
später zu besprechenden Lösen des Bodens vergütet. Es kommt für die Massen- 
vertheilung nicht in Frage. Die Fördergefässe haben die verschiedenartigste 
Form. 
2. Tragkörbe 
durch Menschen befördert, sind im Oriente vielfach in Gebrauch, bei uns der 
hohen Löhne wegen ausgeschlossen. 
3. Schiebkarren (I der Tabelle Seite 18 u. 19). 
Fassungsraum ; je nach der Bodenart !/,, bis (Fels) U/og <b® gewachsenen 
Bodens. Jede Karre wird von einem Manne bewegt. Je grösser das Rad, 
desto geringer der Reibungswiderstand, aber desto grösser die Last, welche der 
Arbeiter auf die Arme erhält. Auf weicher Bahn daher grosse Räder und 
starke Belastung des Mannes, auf fester Bahn Räder“ etwa 40 em und Schwer- 
punkt der beladenen Karre thunlichst nahe am Rade, daher der Karrenkasten 
über das Rad gekragt. Material der Karren meist Holz, neuerdings bei grossen 
Arbeiten Eisen (Gasrohre und Blech). Die Fahrt besteht aus einfachen Kiefern- oder 
Buchendielen von mindestens 3x 20 em, besser 5x25em, an den Enden mit Band- 
eisen beschlagen, welche höchstens an den Stössen mit Brettstücken unterlegt 
werden. Geschwindigkeit » der Fahrt etwa 60m in 1 Minute. Die Fahrt erfolgt 
in Rotten von 10—25 Mann geschlossen, welche beim Laden und Fahren etwa 
2) Winkler, Vorträge über Eisenbahnbau, Heft V. 8. 87. Handbuch der Ingenieurwissen- 
schaftenI 1.S.122. — Amsler-Laffon, Anwendung des Intregators zur Erdmassenberechnung. 
  
    
    
    
  
   
   
   
  
   
   
    
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
    
      
   
   
   
   
  
  
     
  
   
  
  
    
  
   
   
    
   
  
  
  
  
   
   
     
     
     
     
   
  
     
  
     
   
	        
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