Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

    
  
    
    
   
    
      
    
    
   
   
     
     
      
     
    
    
     
    
     
     
    
   
    
     
    
   
    
    
       
    
     
     
     
    
     
   
      
      
    
     
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Schiefe Gewölbe. 
Ein neueres Beispiel der Herstellung von Kuhhörnern ist die in den Jahren 
1875—77 erbaute Mosel-Brücke der Moselbahn bei Pfalzel (unweit Trier) .!) 
V. Schiefe Gewölbe. 
a. Allgemeines. 
Wenn ein Verkehrsweg über einen Fluss, ein Thal oder einen anderen 
Verkehrsweg unter einem spitzen Winkel mittelst einer gewölbten Brücke 
übergeführt werden soll, so erhält die Brücke ehaesthen von künstlichen 
Hilfsmitteln, um dies zu vermeiden) schiefe Gewölbe. Es sind dies 
zylindrische Gewölbe, deren Axe parallel zur Richtung der Widerlager liegt, 
während ihre Stirnebenen der Richtung des oberen V erkehr sweges parallel sind, 
also mit der Zylinderaxe keinen rechten W inkel bilden, oder, mit anderen 
Worten: schiefe Gewölbe sind zylindrische Gewölbe über rhombodischem 
Grundriss. ?) 
Der Berechnung und der Bestimmung des Fugenschnittes solcher Gewölbe 
lest man die Annahme zu Grunde, dass die Druckrichtung überall parallel 
zur Stirnebene sich bewegt.3) Man sucht dem Druck durch den F ugenschnitt 
diese Richtung anzuweisen. 
Sieht man einstweilen von der Stärke des Gewölbes ab, oder denkt man sich 
dasselbe in den von den Mittellinien des Drucks beschriebenen Zylindermantel 
(die Stützfläche) zusammen gedrängt, so treten die Lagerfugen als Linien 
auf und diese müssen überall senkrecht zu der Druckr ichtung, d. h. nach der 
obigen Annahme senkrecht zu der Stirnebene, bezw. zu allen parallel 
zur Stirnebene geführten senkrechten Gewölbeschnitten stehen. Die Lager- 
fugen bilden also Kurven, welche sich aus diesen Gewölbeschnittlinien leicht 
ableiten lassen. Sie sind die rechtwinkligen Trajektorien der Letzteren. 
Die Stolsfugenlinien stehen auf den Lagerfugen senkrecht, sind 
ılso den Stirnen parallel. 
Berücksichtigt man nun die Stärke des Gewölbes, so sind die eben be- 
schriebenen Linien die Leitlinien für die Erzeugung der Fugenflächen. Die 
Lagerflächen werden von geraden Linien beschrieben, welche den Stirnebenen 
parallel sind und überall in dem zur Stirnebene parallelen Schnitt auf der 
Gewölblinie (Mittellinie des Drucks) senkrecht stehen. Die Stossflächen sind 
senkrechte, den Stirnen parallele Ebenen. 
Dies wenigstens würde die unter der obigen Annahme theoretisch richtigste 
Anordnung der Fugenflächen sein.) 
Diese Auffassung ergiebt sich auch, wenn man das schiefe Gewölbe aus 
einer unendlichen Menge unendlich dünner, parallel zur Stirnebene gestellter 
Gurtbögen entstanden denkt, eine Herleitungsart, welche zu einer einfachen, 
näherungsweisen Darstellung der Lagerfugen-Linien (Trajektorien) der inneren 
G 'ewölbelaibung benutzt werden kann. >) 
Der Praxis entspricht freilich mehr eine andere Auffassung, welche hin- 
sichtlich der Gestaltung der Lagerflächen nicht sehr erheblich abweichende 
Ergebnisse liefert. Danach bildet man die Lagerfläche, indem man auf der 
Lagerfuge der inneren Laibung als Leitlinie eine immer zur Stützfläche des 
Gewölbes senkrechte Gerade fort tbewegt.6) Für den Scheitel eines jeden Ge- 
  
1) Z. f. B. 1884. Bl. 46. 
2) Selbstredend kommen auch schiefe Gewölbe vor, deren beide Stirnebenen nicht parallel 
sind; doch ist dies nur eine Abart, die unter Beachtung der hier entwickelten Regeln leicht 
zu behandeln ist. 
3) Diese Annahme lässt sich anfechten und eine ganz allgemeine Giltigkeit kann sie wohl 
nicht beanspruchen. Die Druckspannungen dürften vielmehr trotz des schiefen Fugenschnitts 
den kürzesten Weg nach dem Baugrund ‚suchen, sich also der zur Zylinderaxe normalen 
Richtung um so mehr nähern. je stärker die Reibung zwischen den Gewölbsteinen oder je 
grösser die Schubfestigkeit des Mörtels ist. Am meisten wird dies im mittleren Theil langer 
Gewölbe der Fall sein. Je kürzer ein Gewölbe ist, um so berechtigter dürfte die obige An- 
nahme sein. (Vergl. die Anmerkung auf 8. 348.) 
*#) Handb. d. Ing.-Wiss. II. 1. S.119 u. 126. 
5) Handb. d. Ing.-Wiss. II.1. S. 114 u. 115. 
6) Heider, Theorie der schiefen Gewölbe, S. 5. — Ferd. Hoffmann, Theoret. prakt. 
Anl. schiefer Ziegel- u. Quader-Brückengewölbe. Allg. Bztg. 1871. 
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