342 Der Brückenbau.
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ler Kämpferpunkte. Aus ihm ergiebt sich die Pfeilhöhe G H = f (also unter
den gemachten Annahmen die grösste zulässige) nach der von Heinzerling!)
gegebenen Formel:
en
% l COS «) 5 v1+1232—1 38 m
f— — — - - — Ze 2 ed s
2 cot w 1292
C08 «&
Will man nach den bis hier für das Gewölbe gemachten Annahmen und
Festsetzungen noch eine gleiche Stärke der Wölbschichten durchführen, so kann
man die rechtwinklig gemessene Breite der Brücke von Stirn zu Stirn nur inner-
halb gewisser, durch die verschiedenen möglichen Schichtenstärken gezogenen
Grenzen beliebig wählen oder vorschreiben. Die Brücke sollte programmgemäss
8m breit sein. Es zeigt sich, dass dies genau erreicht werden kann.
Es berechnet sich zunächst der Halbmesser für den Normalschnitt der
inneren Laibung: I,
a.
v=- er 6,44 m,
der Zentriwinkel des Normalschnitts: &= 101° 52, der Umfang des Normal-
schnitts = 11,45 m, die Stirnsehne in der Abwickelung:
m
2 — innen
20K= V (10 tg 30%)2 -— 11,452 = 12,822 m
und der Winkel dieser Stirnsehne mit der Normalen zur Zylinderaxe:
OKd=:=2%6045\.
Theilt man die Stirnsehne in 23 gleiche Theile, so ist eine Schichtstärke in
der inneren Laibung = 0,557 ®, und die Breite der Brücke, in der Richtung
der Zylinderaxe gemessen, ergiebt sich bei Annahme von 7 Kämpfersteinen aus
2 as 7.0,557 sn KLF N E
dem Dreieck KLFzuKF=e= — En -—, was, da" KLF= 910451
sın 29
ist, 9,224m ergiebt. Hieraus findet man die Breite der Brücke:
b=ecos« = 9,224 ..cos 300—= 17,988 m, also fast genau wie verlangt.
Damit nun die Wölbsteine übereinstimmend werden, ist zunächst nur er-
forderlich, dass sie in der Abwickelung gleiche Parallelogramme darstellen. Es
sind also in der Anordnung der Stossfugen noch geringe Abweichungen möglich.
Sollen dieselben im Gewölbe Theile fortlaufender Schraubenlinien bilden,
so müssen sie in der Abwickelung Theile fortlaufender gerader Linien sein.
Man wird sie also parallel den Stirnsehnen der Abwickelung ziehen. Dann
bilden sie mit den Lagerfugen nicht genau rechte Winkel, sondern, wie vorhin
schon erwähnt, solche von 910 45!,
Will man an dieser Stelle rechte Winkel haben, so kann man, wie in Fig. 135
verzerrt gezeichnet ist, nur immer eine Ecke der betreffenden Steinabwickelung
in die zur Stirnsehne parallele Linie legen, die Stossfuge aber
Fig. 135. senkrecht zur Lagerfuge ziehen; in Fig. 134 ist diese An-
= ordnung gewählt. Die Abweichung von der vorher besprochenen
: Dr x ist aber in diesem Fall zu gering, um augenfällig zu sein.
\ \ \- Beide Lagen der Stossfugen haben den Uebelstand im
\ N En Gefolge, dass die Stirnquadern unter sich verschieden lang
PS \ werden. Man könnte dem abhelfen, indem man die Stossfugen
N \ (oder entsprechende Punkte derselben) nicht in Schrauben-
INN \ \ Iinien, sondern in Parallelen zur Stirnlinie legt. Freilich wird
\ \ \ = A no.
ES \ dadurch nur eine annähernd gleiche Erscheinung der Stirn-
| ; quader in der unteren Ansicht, nicht aber Uebereinstimmung
derselben unter einander erreicht.
Der Anschluss des Gewölbestein-Verbandes an die Kämpfersteine ist in dem
hier dargestellten Gewölbe durch Einschaltung von halben und Dreiviertel-Steinen
vermittelt.
Da die Lagerfugen-Theilung auf der Stirnsehne der Abwickelung eine
gleichmässige ist, so ist sie dies nicht auf der Stirnlinie selbst. Die Ab-
!) Handb. d. Ing. Wiss, II. 1. S. 124.