Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

          
     
   
    
     
    
   
  
   
   
  
  
   
   
    
     
   
    
   
    
     
   
   
   
    
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
     
   
  
  
  
    
   
      
    
    
    
    
  
  
  
    
     
  
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Abdeckung und Entwässerung der Gewölbe. 355 
Ein Beispiel einer schmalen gewölbten Brücke mit sehr weit ausladendem 
Gesims (0,8 m auf 0,7 m Höhe ist “die Brolla-Brücke im Kanton Te essin, Fig. 169. 
Sie zeiot ausserdem ein geschicktes Anschliessen an ein unregelmässig gestaltetes 
Felschlucht-Profil.!) 
Wenn die Entwässerung der Brücke auch nicht durch die Hohlräume ge- 
führt wird so muss man doch stets dafür sorgen, dass etwaiges Sicker- oder 
Schwitzwasser abfliessen kann, und dass die Hohlräume behufs Revision und 
Reparatur leicht zugänglich sind. 
VII. Abdeckung und Entwässerung der Gewölbe. 
Dem Schutze der Gewölbe gegen Eindringen von Sickerwasser ist die 
orösste Sorgfalt zuzuwenden, da Fehler, die hier begangen sind, grosse Uebel- 
stände und Koste n bei der Unterhaltung der Bauwerke nach sich ziehen, ja den 
Po ihzeitisen Verfall derselben zur Folge haben können. 
Bei Strassenbrücken kann man den grössten Theil des Regenwassers auf 
der Oberfläche abführen. Die neueren Pflastermethoden: Steinwürfel mit 
vereossenen Fugen, Asphalt auf Betonunterlage und Holzpflaster bieten Gelegen- 
heit ziemlich wasserdichte Fahrbahnen herzustellen. Das Wasser wird an den 
Fussweokanten gesammelt und durch die Stirnmauern, die Gewölbescheitel oder, 
wenn das Länesgefälle der Fahrbahn ausreicht (mindestens 1:400)2), ganz über- 
irdisch nach den Enden der Brücke und den nächsten Strassenkanälen geführt. 
Die letztere Art ist entschieden vorzuziehen, da hier das Wasser nicht durch 
das Mauerwerk geleitet wird, und also am wenigsten Gelegenheit hat, in das- 
selbe einzudringen. 
Gegen das “dennoch durch die Fahrbahn sickernde Wasser sind die Gewölbe 
zu schützen. Diese Nothwe ndigkeit tritt noch mehr bei Kisenbahnbrücken hervor, 
da hier eine Oberflächen-E ntw ässerung im allgemeinen nicht ausführbar ist. 
Am leichtesten sind gewölbte Brücken mit einer Oeffnung zu schützen, 
da hier das Wasser mit starkem Gefälle hinter die Widerl: ager geleitet 
werden kann. Henz schrieb®) für die Abdeckungen (hintermauerter) Einzel- 
ER öf ffnungen das Gefälle 1:3 vor. Die Normalien der 
Be In hannoverschen Eisenbahn schrieben 1:4 vor. Gewölbe- 
querschnitte, welche (bis zum Fundament) nach der 
Stützlinie eebildet sind, der "Hintermauerung also 
entbehren können, gewähren den Vortheil, dass die 
das Wasser abführende Fläche hier grösstentheils viel 
steiler abfällt als bei hintermauerten Gewölben. Eine 
Grenze liegt hier nur in der etwa anzubringenden 
Abdeckung, welche sich bei zu steiler Neigung nicht 
mehr würde anbringen lassen. Für Ziege ‚fachschichten 
und Asphalt darf die Neigung nicht wohl steiler als 
   
1:11) bis höchstens 1:1 genommen werden. Daran 
schliesst sich dann die steil geneigte Fläche des 
    
Widerlagmauerwerks, Fig. 170 
Die Abführung des Wassers hinter die Widerlager hat sich aber auch bei 
ı Brücken mit mehren Oeffnungen bewährt, wo andere Methoden 
m Stande gewesen waren, dis Mauerwerk gegen Nässe zu schützen.*) 
st das Bauwerk zu lane, oder die Höhe über der Gewölbeabdeckung zu 
rering, um das nöthigee Gefälle hervor zu bringen, so muss das Wasser durch 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
de ıs Mauerwerk ceführt werden und zwar Series 1%: 
a) durch den Gewölbescheitel, oder: c) durch die Stirnmauern, oder: 
b) durch den Gewölbeschenkel, oder: d) durch die Pfeiler. 
2 1584. S. 181. 
zZ. £. B. 1865. 8. 319 wird Seitens der Berg-Märk.-Bahn für die Abpflasterung von Wege- 
überfü Ainsen ein Längengefälle von mindestens 1:72 empfohlen. — Die Stadt Berlin schreibt 
jetzt mindestens 1:250 vor. 
3) Normalbrücken und Durchlässe. 
*) Brahe-Brücke bei Bromberg: 5 Oeffnungen von je 12.55 m Weite, Gefälle der Abdeckung g 
) (Z. f. B. 1865. 8.3 Aufsatz über: „Die Abdeckung und Entwässerung grös or 
       
auf den reisstecheh Eisenbahnen“.) 
   
	        
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