Full text: Erdarbeiten; Strassenbau; Brückenbau (Abtheilung 3, 4. Heft)

  
     
  
  
  
  
   
   
  
    
   
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
    
    
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
    
   
    
  
  
  
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
   
    
  
  
        
   
  
   
  
  
378 Der Brückenbau. 
Hochfluthen, Erdbeben, Zerstörungen durch Krieg oder Verbrechen, sowie von 
der Abnutzung durch den Verkehr, absieht, auf 2 Veranlassungen zurück ge- 
führt werden: den Einfluss der Witterung (Nässe und Frost) und Fehler beim 
Bau, sei es im Entwurf oder in der Ausführung. 
Die letzteren, :zu welchen auch übermässige und falsche Sparsamkeit zu 
rechnen ist, sind die schlimmsten Feinde der Brücken. Denn einem tadellos 
hergestellten Bauwerk kann der sogenannte Zahn der Zeit, d.h. der Einfluss 
der Witterung nur langsam beikommen.!) Wie das Wasser aber die kleinsten 
Risse oder ungedeckten Stellen findet und welchen Schaden es dann anrichtet, 
sowie welche Mühe und Kosten es verursacht. seine Wege aufzufinden und zu 
verstopfen, lernt nur der mit der Unterhaltung von Brücken Betraute. Zum 
Ausbildungsgange jedes Jungen Bautechnikers sollte es daher gehören eine 
gewisse Zeit der Beschäftigung mit letzterer Arbeit zuzubringen. 
Allgemeine Regeln lassen sich über die Unterhaltungsarbeiten um so weniger 
geben, als der schwierigste Theil derselben in der Auffindung der Ursachen 
der äusserlich am Bauwerk auftretenden Schäden besteht. Letzteres trifft be- 
sonders dann zu, wenn das Suchen unter Eisenbahngleisen mit lebhaftem Ver- 
kehr erfolgen muss. Es bleibt dann nichts übrig, als die Gleise stückweise mit 
der grössten Vorsicht zu unterfangen und die Gewölbe vom Ueberschüttunes- 
und Bettungsmaterial zu befreien, um die wunden Stellen der Abdeckung frei 
zu legen. Ist dies nur auf kleineren Flächen erforderlich, so leisten sogenannte 
holländische Rahmen gute Dienste, welche, Fig. 199, etwa 0,9m Quadrat im 
Lichten weit, schachtartig eingebaut werden. 
Von grösseren Wiederherstellungs - Bauten theilt das Handbuch d. Ing.- 
Wissensch. II. 1. 8. 260/3 die wichtigsten Beispiele aus der neueren Litteratur 
mit. Die Wiederherstellung der Kanal-Brücke von Tranchasse haben wir auf 
BR S. 870 erwähnt. Eine interessante Unterfangung eines auf einem 
I Pfahlrost stehenden massiven Pfeilers einer Brücke im Zuge 
der Bremen-Oldenburger Chaussee finden wir in der D. Bztg. 1884, 
S. 19 mitgetheilt. Der Pfahlrost wurde mit einem Holzkasten 
umgeben, der Zwischenraum ausbetonirt und schliesslich nach 
Wältigung des Wassers der oberste verfaulte Theil des Pfahl- 
rostes stückweise entfernt und der Pfeiler untermauert. 
Ueber die bei der Erneuerung von Eisenbahnbrücken unter dem Betriebe 
erforderlichen Maassnahmen handelt ein Aufsatz in der D. Bztg. 1888, S. 141. 
Er enthält zugleich Abbildungen von Aushilfsbauwerken und giebt ein interes- 
santes Beispiel von nachträglich nothwendiger Herstellung einer Fluthbrücke in 
Folge Wolkenbruchs. 
Zu den aussergewöhnlichen Arbeiten, welche an gewölbten Brücken 
vorkommen können, gehört die Hebung des Gewölbes wegen unzulänglicher 
lichter Höhe unter der Brücke. Eine solche Hebung um 0,43 m wurde an einem 
10 m weiten Gewölbe einer Brücke über den französischen Ost- (Rhein - Marne-) 
Kanal bei Frouard ausgeführt. Dasselbe hatte 1,3m Pfeil und 0,88 m Scheitel- 
stärke. Es wurden eiserne Lehrbögen in 1,3m Abstand von einander unter- 
gebracht und diese durch Schrauben, die auf den Leinpfaden standen, angehoben. 
Das Gewölbe erhielt allerdings 8 Risse von 0,01n mittlerer Weite. 
dieselben jedoch mit Zement-Sand-Mörtel 1:2 der mit sel 
angemacht war ausgegossen waren und das Gewölbe 8 Ta 
gestanden hatte, trat nach dem Ausrüsten nur eine 
neue Rissebildung ein. 2) 
Ferner kann man hierher die Sicherung von Viadukten gegen 
durch darunter betriebene Bergwerke rechnen. In einem solchen Fall, beim 
Hermsdorfer Eisenbahn-Viadukt bei Waldenburg in Schlesien, konnte nur durch 
Finziehen von je 5 Schildmauern in einige Viaduktöffnungen endgültige Abhilfe 
geschaffen werden.) 
  
Nachdem 
ır feinem Sande 
ge auf dem Lehrgerüst 
Senkung von 0,0015 m ohne 
Senkungen 
l) Köpcke ist der Ansicht, dass nur durch Ueberdachung der Brücken dauernd wirksamer 
Schutz gegen Nässe geschaffen werden kann. (Civilingenieur 1889, S. 270. — Organ f.d. F 
d. E. 1891, S. 208.) 
2) Central-Bl. d. Bauv. 1884. 8, 87. 
3) D. Bztg. 1888. S. 365. 
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