Erdarbeiten.
Günstig ist z. B. eine Krümmung des Einschnittes, da dann die von der
aulserhalb stehenden Bremse ausgehenden Seile ohne Winkelführung in die
Richtung der Fördergleise gelegt werden können.
ß. Die Lösung erfolgt mit Grabmaschinen.
l. Eimerketten-Gräber,
welche von oben angreifen, Fig. 16, 18, 19, 20 u. 211) können jeden
Binschnitt ohne Vorarbeit selbst beginnen; jedoch ist Vorbedingung für ihre
Verwendung, dass der Boden in der ganzen Einschnittsbreite nahezu völlig
eben und der Länge, wie der Quere nach so flach liegt, dass der Anlage der
Gleise für den Gräber und die Förderung keine Schwierigkeiten im Wege
stehen; geringe Einebenungen werden dabei für die oberste Schicht nicht zu um-
cehen sein. Es wird zunächst eine Schicht von der dem Gräber und der Bodenart
entsprechenden Tiefe abgearbeitet, wobei die Gleise für den Gräber und die
Förderzüge seitlich verschoben werden. Vor der Ladestelle muss die zu dem
oben beschriebenen Zugbetriebe nöthige Ausweichstelle angelegt sein. Nach
Abarbeit der ersten Schicht wiederholt sich nach Umlegung der Gleise auf
die Sohle derselben, der gleiche Betrieb für die nächste; hier sind die Ver-
hältnisse dann für die Anlagen günstiger ; jedoch entsteht hier die Schwierig-
keit, dass die Grabmaschine in jeder nach der ersten folgenden Schicht die
Bank, auf der ihr eigenes, wie Gleis der Förderzüge zuletzt gelegen hat,
nicht mehr selbst weggraben kann. Diese muss durch besondere Mittel be-
seitigt werden, entweder indem man die kurze Leiter für Arbeit gegen den
Berg, einlegt, was zu bedeutenden Verzögerungen führt, oder indem man diese
Bank mit Handlösung oder einer besonderen, gegen den Berg arbeitenden Grab-
maschine abarbeitet, oder indem man eine Grabmaschine verwendet, welche
gleichzeitig nach unten und gegen den Berg zu arbeiten vermag!); dass diese
letzte Maschinenart nicht sehr zweckmälsig erscheint, wurde schon unter 11, I, a, 7, 3
S. 42 erörtert. Die beträchtlichen Scl hwierigkeiten der Beseitigung dieser Be
bänke verschwinden nur, wenn man die ganze Einschnittstiefe in einem Gange
ausheben kann, da die letzte Lage der Gleise dann neben die Einschnittskante
fällt, wo selbstverständlich das Recht vorübergehender Benutzung des Landes
zu erwerben ist. Diese Bedingung wird jedoch nur bei Kanalbauten im Flach-
lande mit Regelmäfsigkeit erfüllt; bei Strafsen- und Bahnbauten dagegen
selten.
Bei Eisenbahn- und Stralsenbauten, sowie bei Kanalanlagen im Hügellande
und Gebirge, steht der Verwendung der nach unten arbeitenden Eimerketten-
Gräber auch das Hinderniss entgegen, dass in den weitaus meisten Fällen die
Oberfläche nicht eben genug ist, und die Massen für die Ausführung ausge-
dehnter Hülfsarbeiten nicht beträchtlich genug sind. In ausgedehntem Mafse
ist diese Maschinenart daher beim Aushube weiter Kanaleinschnitte — am
Suez-, Panama-, Manchester- und Nord-Ostsee-Kanal — zur Anwendung ge-
kommen.
2. Eimerketten-Gräber für Angriff von unten
sind für unregelmälsig gestaltete Bodenoberflächen geeigneter, da man höchstens
eine Bahnbreite auf die Länge der Grabmaschine vorzubereiten braucht, von
der aus sich dann der Gräber selbst den weitern Raum frei macht. Gräber für
ausschliefslichen Seitenangriff gegen den Berg, welche aus den neuern für Ar-
beit nach unten durel ı Einwechseln der kurzen Leiter herzustellen sind, Fig.
17, 18, 19, können dabei nicht auf Gleisen verwendet werden, welche in der
Längsrichtung liegen, weil der Gräber sein Gleis vor Kopf nicht frei arbeiten
kann; man muss dann also die Verlängerung des Angriffs auf andere Weise
herstellen. Lässt man dagegen den Gräber Auf Gleisen arbeiten, welche nach
Art der Fig. 29 quer zur Längsrichtung angeordnet sind, so bedarf er keiner
besondern Hülfsarbeit. Bei schmalen Einschnitten wird eine derartige Anlage
selten ach sein, es beschränkt sich daher bei Stralsen- und Eisenbahnbauten
!) Vasset, Les Annales des Travaux Publics. 1885. VI. S, 1265.
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