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355, Seite 
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Rutschungen. 73 
de n Mittelgraben ausreichende Durchlässe ausgespart. Wenn so auch die Gleit- 
fläche nicht trocken gelegt war, so fand doch der unterirdische Wasserzug 
e. Abfluss, und konnte die Mauerfüsse nicht gefährden. Wie nothwendig 
diese untere Entwässerung war zeigte sich während der Ausführung. Bevor 
der Strassen- und der Bahngraben dicht ausgemauert waren, zog das schmutzige 
Tagewasser in den mittleren Draingraben und verschlämmte diesen. Nach 
kurzer Zeit setzte sich die Stützmauer nach der Einschnittmitte zu in Be- 
wecung, und kam erst wieder zur Ruhe, nachdem man nach Ausmauerung .der 
Seitengräben den Mittelgraben wieder aufgenomme n und gereinigt hatte. Der 
endgültige Erfolg der für 1 lfd. m rund 360 M. kostenden "Sicher ungsanlage 1st 
ein guter. 
Wie in diesem Falle ist häufig die Wirkung der nach Fig. 58 oberhalb des 
Einschnittes angelegten F anggräben auch dann unzureichend, wenn sie wirklich 
in den dichten Untergrund einschneiden. Denn bei da naturgemäss nur 
schwachen Längsgefälle kann bei starkem Wasserandrange um SO Jleie 'hter ein 
Ueberlaufen über den Rand des Einschnittes in die undurchlässige Schicht, 
also von neuem eine Anfeuchtung des unteren Theiles der Rutschfläche ein- 
treten, als das schwache Grabengefälle auch das Verschlammen begünstigt. Bei 
200. 
  
Fig. 64. 1: 500. Fig. 66. 
   
Fig. 65. 1:1000. 
  
zahlreichen Bahnstrecken Süd- 
frankreichs, auch bei der 
Pontebba-Bahn, ist daher das 
Mittel der Sickergräben . zur 
Trockenlegung der Rutsch- 
fläche in wirksamerer Gestalt 
zur Anwendung gekommen, 
N wie sie in Fig. 64 im Quer- 
schnitte (1: 500), in Fig. 65 im 
Grundrisse (1: 1000) des [Ein- 
schnittes, und in Fig. 66 im 
Querschnitte durch den Sickerschlitz dargestellt ist. Die Sickerschlitze werden 
winkelrecht zur Einschnittslänge von unten her, unter Abspreizung der Wände 
der Grube, aufgefahren, im dic 'hten Untergrunde hohl ausbetonirt und dann mit 
Steinpackung so gefüllt, dass unten auf der Betonsohle ein Abzugskanal offen 
bleibt; beim Lösen der Ausbölzung wird der Zwischenraum zwischen der Erd- 
wand und Steinpackung mit kleineren Steinen fest ausgestampft. Zwischen 
diese die Böschung in regelmässigen Abständen auffahrenden Schlitze werden 
dann weitere bogenförmig. cekrümmte eingefügt, welche, im Spitzbogen zu- 
sammengeführt, in der That “die unterirdischen Gewässer auf der ganzen Länge 
des Einschnittes durch Gräben mit starkem Gefälle abfangen, ausserdem aber 
einen gewissen gewölbeartigen Widerstand gegen das Abrutschen der oberen 
nassen Massen leisten. Ausgedehnte derartige Anlagen haben sich selbst unter 
den ungünstigsten Verhältnissen als vollkommen wirksam gezeigt. 
  
   
  
  
  
b) Rutschungen bei Aufträgen. 
Rutschungen bei Aufträgen entstehen entweder im Damme selbst, oder