86 WEBER: über ein zum weilsen Yajus
Ich habe diese beiden Regeln zwar hier als Theile des Textes ge-
geben; es ist jedoch sehr leicht möglich, dafs sie vielmehr nur Bemer-
kungen des Commentators sind. Denn theils ist die als Regel 20 hinge-
stellte Angabe in der That so ungeschickt abgefafst, dafs man sich nur
schwer entschliefsen kann, sie als Theil des Textes anzuerkennen, wie
täppisch auch derselbe noch sonst mehrfach lautet; theils ferner ist die
Angabe am Schlufs des Scholion’s zu 20: tum rite kim? direkt zu Re-
gel 18 gehörig, somit die Annahme zwar nicht gerade nothwendig, aber
doch schwer abzuweisen, dafs auch alles Vorhergehende ebenfalls noch
als Öommentar zu dieser Regel zu betrachten ist. Wenn ich trotz dessen
19. und 20. als zwei besondere Regeln hinstelle, so ist es der Inhalt
allein, der mich dazu bestimmt, da er, wenigstens was 19 betrifft, eine
nothwendige Ergänzung zu 18. enthält, und der von 20. däzu wieder,
freilich nur als ein etwa mögliches Mifsverständnils von 19. beseitigend,
gehört.
21. adhyayanddıkarmasv, arthaveläyäm prakrityä@!
ayam uccäramavıgeshah adhyayane! brahmayajne, tadädishu karmasu
pärdyanädıshu. arthavicare tu ye varnäs ta eva, na tu arthabhedah.
„(Diese, im Bisherigen geschilderte, Weise der Ausprache gilt nur)
für das (Selbst-) Studium und dergleichen Gelegenheiten. Wo es (dagegen)
auf den Sinn ankömmt, (da sind die Laute) in ihrer ursprünglichen Ge-
stalt (zu sprechen).“
So nach Rdmagarman. Und in der That ist das zu, das er ein-
schiebt, wohl nothwendig, da wir nur so einen leidlichen Sinn gewinnen ?.,
Bei allen den Gelegenheiten also, wo es sich blos um Memoriren oder um
Herplärren handelt, mag man sich der im Bisherigen angegebenen Er-
leichterungen (für uns erscheinen sie freilich nur theilweise als solche!)
bedienen. Sobald es sich dagegen um das Verständnils des Textes han-
delt, also wohl bei der Erklärung eines Textes vor Schülern, da ist da-
von zu abstrahiren. — Hiermit sollte nun eigentlich von Rechts wegen
dieses strebsame phonetische Compendium schliefsen, denn offenbar ge-
hört eine sölche Angabe nicht mitten hinein, sondern an den Anfang
1 yanam Cod. ° Auch in 25. ist prakrüyd gegensätzlich gebraucht.