Full text: Über ein zum weissen Yajus gehöriges phonetisches Compendium, das Pratijnâsûtra

   
100 WEBER: Über ein zum weı/sen Yajus 
„einer der schlechte Nägel hat,“ in der älteren Literatur! durchweg ne- 
ben gydvadant „einer der braune Zähne hat“ als Bezeichnung eines gemei- 
nen Menschen, mit dem man keinen Verkehr hegen darf (Ath. 7, 65, 3), 
erscheint. 
Das Austrecken aller zehn Finger nach Osten (resp. nach den 
verschiedenen Himmelsrichtungen hin) gilt als ein kräftiges Beschwö- 
rungsmittel 7 10, 34, 12 (dacd ’ham präcih), resp. als eine demüthige Ehren- 
erweisung Ath. 5, 28, 11 (tasmaı namo daca präcth karomi). Gerade um- 
gekehrt aber ist auch das Einkneifen der Finger bei bestimmter Ge- 
legenheit verordnet. Der zum soma-ÖOpfer Geweihte nämlich (dikshita), 
und ebenso auch seine Gattin, muls während der ganzen Zeit der Weihe 
die Finger einkneifen? und damit — Daumen und Zeigefinger bleiben 
  
  
  
1 s. Pet. Wört. s. v. Statt Ts. 2, 5, 17 lies daselbst 7. Br. 8, 2, 8, 12 (Comm. 
zu 7s.1, 1, 8 Roer p- 143) und füge noch Käth. >L,.8 Äpastamba 2, 15, 22 (ed. Buh- 
ler) hinzu. 
? die hiezu praegnant verwandte Wurzel ac (anc, Yak, lat. unc-), biegen, krümmen 
(die von der durch Joh. Schmidt behandelten Yak, scharf sein, getrennt zu halten ist; 
vgl. noch: uddcam, nydcam Cat. 3, 3, 2, 14-16) liegt, wenn ich nicht irre, in derselben 
Bedeutung in dem Zahlwort: acht vor. akta nämlich fasse ich mit Ergänzung von: 
Hand als: geballt, den Dual aktau als: die beiden, unter Freilassung der Daumen, 
geballten Hände. Es erscheint zwar allerdings im Sanskrit das Part. Perf. Pass. 
dieser Y nicht als akta, sondern als akna, vgl. dkna (at. 3,2, 1,5, paryakna ibid. 8, 1, 3, 10, 
indessen dies steht der Annahme einer alten Bildung akta in keiner Weise im Wege 
(das im Pet. Wört. angeführte Part. Perf. Pass. nyak 
ta gehört meiner Meinung nach nicht 
hierher, sondern zur Vanj). 
— So gewinnt denn auch navan als die neue Zahl seinen 
erwünschten Bezug zu nava neu (welches Wort seinerseits wohl mit Ysnu zusammenhängt, 
und ursprünglich: nals, feucht, dann: frisch, schliefslich erst: neu bedeutet), in Analogie 
mit dem Zahlwort tri, welches doch wohl auch nur das über das du, den Andern (tva, 
vedisch), zweiten (dva) Hinausgehende (Yiar) bedeutet. — Im Anschlufs hieran bemerke 
ich noch, dafs die Beziehung von dagan zu Öazruros und Zehe sich am Besten durch 
eine Wurzel dak, dag fassen, halten vermittelt, zu der etwa noch ahd. zahi, zach, engl. 
take, ved. dägasyati, lat. decus und als altes Desiderativ Ydaksh nebst daksha Geschick, 
Öe£uos, dexter, zend. dakhsta gehören könnten (; digitus dagegen gehört zu der ursprünglich 
gewils verwandten Wurzel dig, zeigen, eig. wohl auch nur festhalten, fixiren, während Vdaäg 
wohl Weiterbildung ist aus dd, wie facere aus dhdä). Auch pancan hängt wohl mit 
paksha, pugnus, uf, goth. fahan, fangen (eig. fest machen, pac-isei s. Kuhn Z. 6, 319) 
zusammen; es gehört hiezu resp., mit der gleichen Trübung des a nach dem labialen 
Anlaut wie in zur- zuyun pugil, 
e 
auch wohl skr. mushti für pashti, pushti, schon von 
Bopp mit unserm füst, Faust, verglichen, gebildet wie ashta aus akta (für das Deutsche 
sollte man dann freilich: fuht erwarten! vgl. etwa Fuchtel?). Für die heilige Zahl saptan 
  
   
    
  
    
  
  
  
  
  
  
    
    
   
   
   
   
  
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
    
   
  
   
   
     
  
	        
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