gehöriges phonetisches Compendium, das pratijnasütra. 101
jedoch ausgestreckt — zwei Fäuste machen Catap. 3, 1, 3, 25. 2,1, 6. 36.
Kaäty. 7,3, 7.9.10. 8, 7,19. Er stellt sich damit nach dem (at. gleichsam
als einen Embryo hin!, denn die Embryo tragen ihre Finger eingekniffen.
Vermuthlich liegen indefs hierbei abergläubische Vorstellungen nach Art
unseres Einkneifens des Daumens (s. Ind. Stud. 10, 358 Wuttke deutscher
Volksaberglaube $ 401. 419. 450) zu Grunde. Bei der ÜCeremonie des
gegenseitigen Treuschwures zwischen dem Öpfernden und seinen Prie-
stern (dem tinünaptram) schliefst Ersterer die Finger enger und zieht
die Schärpe noch fester Cat. 3, 4, 3, 2-5 (Ind. Stud. 10, 363).
Endlich sind es — und wir kommen hiermit im Wesentlichen auf
das zurück, wovon wir hier ausgegangen sind, — verschiedene Stellun-
sen der Finger, welche bei den täglichen Gebeten und Observanzen
der jetzigen Hindu eime grolse Rolle spielen, und denen die mannich-
fachsten mystischen Bedeutungen beigelegt werden, vermuthlich eben ım
Zusammenhange mit einer der oben besprochenen ähnlichen Fingersprache;
vgl. hierüber den Bericht von Herm. Brockhaus über das hierfür klassi-
sche Buch der Mrs. Belnos „the Sundhya or the daily prayers of the
Brahmins“ (1851) in der Z. der D.M. G. 6, 551ff. Dieselben führen den
technischen Namen mudrd und gehören offenbar im Wesentlichen dem
yoga, resp. tantra-ÜÖeremoniell an, vgl. hiezu u. A. auch meine Abh. über
die Räma Täp. Up. p. 300. Ind. Stud. 9 30 so wie Aufrecht im Catalogus der
Sanskrit-Mss. der Bodleyana p. 70° (Skandapuräna). 94° (Tantrasära). 235°
(Hathapradipikäa). 236° (Gorakshagataka). Indessen mögen sie wohl auch
noch in ältere Zeit zurückgehen, wie denn offenbar von ihnen der Name
sämudrika? für die doch wohl eben bereits hoch hinauf zurückreichende
Kunst der Chiromantie entlehnt ist. — Von Interesse ist in letztrer
Beziehung, womit ich hier schliefsen will, dafs unter den 32 Kennzeichen
böte sich etwa durch Ysap erssScı &rru der Begriff der steten Verbundenheit, oder durch yYgap
fluchen (müfste aus sap entstanden sein!) der der Schwurzahl (??); es macht hier indessen
die ähnlich lautende Form des Semitischen ganz besondere Bedenken. Für catvar und
shash (kshvas, sex) bietet sich mir gar nichts zur Erklärung dar.
1 vgl. Ait. Br. 1,3 punar va etam ritvijo garbham kurvanli yam dikshayanti; er wird
symbolisch ein ganz neuer Mensch, frei von aller Schuld.
2 der mit samudra Meer, oder einem Vf. Samudra, so im Cabdakalpadruma: Sa-
mudroktastripumlakshanagrantha, nichts zu thun hat, trotz des dafür eitirten Textes: erinu
Krishna pravakshydmi Samudravacanam yathd.