Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
102 Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen. 
einfachen, wobei die Steuerstangen in einer Ebene liegen und zentrische Kräfte- 
wirkung im Ventilantrieb erreicht wird. Eine Abhängigkeit beider Steuerungen von- 
einander ist zunächst insofern vorhanden, als der Erhebungswinkel für beide gleich 
ist. Sind beispielsweise die Verhältnisse für den Einlaß zugrunde gelegt worden, 
so ist nach Wahl eines Auslaßpunktes, also z. B. desjenigen für die Vorausströmung, 
der zweite Punkt — in diesem Fall das Ende des Nachausströmens — festgelegt. Der 
Winkel, den die vom Wellenmittelpunkt nach den Rollenmittelpunkten gezogenen 
Linien miteinander bilden, muß gleich der Hälfte des Kurbelwinkels sein, der vom 
Ende des Ansaugens an bis zur Vorausströmung von der Kurbel zurückgelegt 
wird. Die MAN hat beide Steuerungen von nur einem Exzenter abgeleitet. 
Die Steuerungen der Zweitaktmaschinen sind auch „paarschlüssig‘“ ausgeführt 
worden, d.h. das Ventil wurde durch das äußere Gestänge auch geschlossen, indem 
zwei Rollen mit einem Positiv- und einem Negativnocken zusammenarbeiten'). 
Die Exzenter, die nur bei Großgasmaschinen zu finden sind, werden in Gußeisen, 
die Nocken in Schmiedestahl ausgeführt; beide sind zweiteilig herzustellen, damit bei 
Ausbau eines Exzenters oder Nockens nicht sämtliche übrigen von der Steuerwelle 
abzustreifen sind. 
Über die Bestimmung der Wälz- 
hebel- und Nockenformen s. 8. 397. 
Einstellung. In Abb. 87 und 88 
sind die Kurbelstellungen angegeben, 
bei denen Auspuff und Einlaß geöffnet 
und geschlossen werden. 
Die Eröffnung des Auspuffes vor 
der Kolbentotlage bei 2 bis 4 at Ex- 
pansionsdruck hat den Zweck, den zur 
Abb. 87. Abb. 88. Erzeugung der Durchflußgeschwindig- 
keit im Auslaßventil erforderlichen 
Gegendruck schon in der Totlage zu erreichen. Zwar verkleinert auch die ‚Voraus- 
strömung‘‘ die Diagrammfläche, aber in ungleich höherem Maße wird diese bei 
fehlender oder zu kurzer Vorausströmung durch langsamen Druckabfall vom Ex- 
pansionsenddruck auf den Gegendruck verringert; hierbei bleibt der Gegendruck 
überdies während der ganzen Hubdauer höher. 
Bei doppeltwirkenden Maschinen ist die Auslaßsteuerung so einzustellen, daß nicht 
die Kolbenwege, sondern die Zeiten, besser noch die Zeitquerschnitte, während der 
Vorausströmung gleich sind. Die Ausdehnung des Zylinderinhaltes vom Expansions- 
enddruck auf den Gegendruck bedingt eine Vergrößerung des bei Auspuffbeginn ein- 
geschlossenen Volumens, die Abströmung dieses Mehrvolumens, die z. T. bei kritischer 
Geschwindigkeit vor sich geht, vgl. S. 172, erfordert wie bei der Schlitzsteuerung einen 
bestimmten ‚‚Zeitquerschnitt‘. 
Abb. 87 und 88 zeigen, daß der Auspuff auch noch nach der Kolbentotlage am 
Ende des Auspuffhubes geöffnet bleibt und daß in gleicher Weise das Einlaßventil 
öffnet und schließt. Damit wird zunächst erreicht, daß in den Totlagen des Saug- 
hubes schon und noch reichliche Einströmquerschnitte vorhanden sind, durch die 
Drosselung vermieden wird. Durch diese Verlängerung der zur Ventilhebung er- 
forderlichen Zeit wird bei Exzentern deren Hub besser ausgenutzt, die Ventile können 
langsam angehoben und geschlossen werden, und trotzdem werden die den verschie- 
denen Kolbengeschwindigkeiten entsprechenden Ventilöffnungen für den ganzen Hnb 
erreicht. Langsames Anheben und Schließen der Ventile hat aber ruhigen Gang und 
geringe stoßfreie Beanspruchung des Steuerungsantriebes zur Folge. Ein weiterer, auf 
Kurbelstellung 
    
  
1) H. Dubbel: Die Steuerungen derDampfmaschinen 3. Aufl., 5. 174. Berlin: Julius Springer 1923. 
    
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