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Die Gasmaschinen. 107
des Zünders im Kugelmittelpunkt, wobei alle Zündwege von gleicher Länge wären.
Ungünstiger verhält sich die flache Scheibenform der Großgasmaschinen, noch mehr
der kanalförmige Verbrennungsraum der Kleingasmaschinen. Immer ist möglichst
einfache Gestaltung des Verbrennungsraumes ohne Ausbuchtungen usw. anzustreben,
da zu diesen die Entflammung zuletzt, meist erst nach Überschreitung der Kolben-
totlage vordringt. Verkürzung der Zündstrecke I wird bei größeren Maschinen durch
Anordnung mehrerer (bis zu vier) Zündstellen erreicht, was auch Reserve im Falle des
as: Versagens eines Zünders gibt. Der Einfluß mehrerer Zünder geht aus Abb. 95 hervor.
‘t, doch ; :
Diagramm A entstand bei Anwendung nur
eines Zünders, Diagramm B, um 4% größer
als Diagramm A, wurde bei Benutzung
zweier Zünder erhalten. Von großer Be-
deutung ist auch die Lage der Zündstelle,
die aus Abb. 343 bis 346 ersichtlich ist. Die
früher übliche Lage der Zünder am Ein-
und Auslaßventilrohr hat sich als unzweck-
mäßig erwiesen und gab infolge der gerade
an diesen Stellen wechselnden Zusammen- Abb. 95. Wirkung der Zünderzahl.
setzung des Gemisches und der erschwerten
Ausbreitung der Flamme nach dem Verbrennungsraum hin Anlaß zur Streuung der
Diagramme. Lagerung der Zünder am Deckel erleichtert zwar das Vordringen der
Flamme, ist aber aus konstruktiven Gründen nur schwer durchführbar.
sem ist
Da durch eine steile Explosionslinie leicht Stöße im Gestänge entstehen und hier-
bei die Maschine ‚hart geht“, so soll das Gemisch so zusammengesetzt werden, dab
3 28,7
en und en
— 9700
Abb. 97. Zu frühe Zündung. Abb. 98. Zu späte Zündung.
m/sek.
die Verbrennung ungefähr während eines Kurbelwinkels
& + ß = 30°, Abb. 96, andauert, wobei die ‚„Vorzün-
dung‘ etwa 10° vor Kurbeltotlage beginnen soll. Bei
lle vom Abb. 96. Richtige Zündung. schneller verbrennenden, wasserstoffreichen Gemischen
zeit wird diese Vorzündung verkürzt, bei heizwertarmen
lasen verlängert. So zeigt Abb. 37, 8. 49, einen Vorzündungswinkel von 35°, dem
Zündpunkt 2, entsprechend. Großen Einfluß auf den Vorzündungswinkel übt auch
die Umlaufzahl aus, mit deren Erhöhung die Vorzündung zu verlängern ist. In
Abb. 96 bis 98 ist die Wirkung zu früher, rechtzeitiger und zu später Zündung
dargestellt. Allzu frühe Zündung nach Abb. 97 verursacht heftige Stöße und Ver-
ringerung der Leistung, zu späte Zündung vermindert den Höchstdruck und verringert
dadurch ebenfalls die Leistung. Bei Betrieb mit schwachem Gemisch kann bei Spät-
von der zündung der Fall eintreten, daß die Kolbengeschwindigkeit größer als die Ver-
dstellen brennungsgeschwindigkeit wird, so daß die Flamme bis Hubende nachbrennt.
Die Zündvorrichtungen müssen Änderung des Zündzeitpunktes ermöglichen, um
diesen dem: Heizwert des Gemisches anpassen und beim Anlassen der Maschine auf
Spätzündung einstellen zu können, da sonst im letzteren Fall infolge der geringen Um-
chtung,
;hes be-
it Lage