130 Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen.
dehnungs- und Auspufflinien übereinander gezeichnet. In beiden Fällen sinkt der
Auspuffdruck unter die atmosphärische Spannung, wodurch die Spülwirkung unter-
stützt und der Liefergrad bis auf 0,9 gesteigert wird.
Die Güte der Verbrennung bei allen Belastungen ist wesentlich abhängig von
der Brennstoffgeschwindigkeit und der Temperatur des Glühkopfes. Nach Versuchen
von Dr.Sass ergab sich beste Verbrennung bei Anwachsen der Brennstoffgeschwindig-
keit von anfänglich rd. 20 auf 35 bis 40 m/sek, einem Pumpendruck von 40 bis 50 at
entsprechend. Der günstigste Winkel des Zerstäubungskegels betrug hierbei 50 bis 60,
was einen Neigungswinkel der im Drallkörper angeordneten Brennstoffkanäle zur
Umfangsrichtung von 80° erfordert. Stärkere Ablenkung des Brennstoffstrahles
verursachte zu großen Geschwindigkeitsverlust, so daß bei kleiner Belastung und der
dadurch bedingten Verringerung der Brennstoffmenge die Brennstofftropfen die
Wand des Glühkopfes nicht mehr erreichten und die Zündung aussetzte.
Die Treiböle zeigten einwandfreie Verbrennung bei schwach dunkelroter Fär-
bung des Glühkopfes, wobei die Temperatur durch thermoelektrische Messungen zu
355 bis 370° ermittelt wurde (der Zündpunkt der für Glühkopf-
el: maschinen allein in Betracht kommenden aliphatischen Öle liegt
zwischen 300 und 350°). Um die günstigste Glühkopftemperatur zu
erhalten, sehen manche Firmen eine Zunge am Glühkopf vor, die je
Re nach ihrer Länge die gekühlten Wandungen abdeckt
Rz und mehr oder weniger Brennstofftropfen auffängt. Bei
\ | den AEG-Maschinen wird zum gleichen Zweck das Ver-
E hältnis der ungekühlten zu den
S In gekühlten Flächen der Verdamp-
fungskammer durch Abdrehen des
1, unteren Glühkopfringes geändert
S| pol i Se ; %
\ % 5 =, u und dadurch die Temperatur bei
—> Belastung Vollast erhalten, während bei Teil-
Abb. 134. Einspritzzeitpunkt und Verdichtungsend- lasten die Temperatur durch Ver-
a ae legen des Zeitpunktes der Ein-
spritzung konstant gehalten wird.
Dieser Zeitpunkt kann ohne Gefahr der Frühzündung um so früher gelegt werden,
je enger der Verdampfungskammer und Hubraum verbindende Hals, je niedriger die
Verdichtung ist. In Abb. 134 ist nach Dr. Sass die Abhängigkeit des Einspritzzeit-
punktes vom Verdichtungsenddruck für eine Halsweite von 7 bis 8%, der Kolben-
fläche dargestellt. Zwar verbrennt infolge dieser Vorverlegung der Einspritzung bei
abnehmender Belastung ein Teil des Brennstoffes vor der oberen Kolbentotlage und
übt dadurch eine bremsende Wirkung aus, doch ist dieser Umstand ohne wesentliche
Bedeutung, da die in der Verdampfungskammer vorhandene Frischluftmenge gering
ist. Bei größeren Halsweiten als 7 bis 8% der Kolbenfläche verschieben sich in
Abb. 134 die linken Kurventeile nach unten, bei kleineren nach oben, da der engere
Hals Frühzündungen erschwert.
Die strichpunktierte Linie in Abb. 134 bezieht sich auf die in der Dieselmaschine
übliche Verdichtung auf 35 at.
Nimmt die Glühkopftemperatur zu stark ab, so wird der eingespritzte Brenn-
stoffstrahl nicht mehr entzündet, die Maschine bleibt stehen. Steigt die Glühkopf-
temperatur auf „Kirschröte‘, so rußt die Maschine, und die Leistung sinkt, was wahr-
scheinlich auf teilweise Zersetzung des Treiböles zurückzuführen ist.
Übermäßiger Erwärmung des Glühkopfes kann auch durch Einführung von
Wasser vorgebeugt werden, das auch katalytisch wirkt. Das Wasser wird entweder
der angesaugten Luft beigemischt, indem eine Tropfstelle am Spülkanal vorgesehen
wird, oder es wird unmittelbar in den Zylinder eingespritzt. Die zur Verdampfung
a, a Eh NETT a 9 a a ee Aa ae