Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
138 Die Maschinen und ihre Sondereinrichtungen. 
Zur Erzielung guter Gemischbildung und Verbrennung sind folgende Bedingungen 
zu erfüllen: 
1. Richtige Bemessung der Einblaseluftmenge. Die Einblaseluft hat die Aufgabe: 
a) den von der Brennstoffpumpe in das Zerstäubergehäuse eingelagerten Brennstoff 
zeitlich richtig verteilt einzuführen nach vorheriger Zerstäubung, b) die Verbrennungs- 
luft durcheinander zu wirbeln. Die das Brennstoffventil steuernde Erhebung des 
Brennstoffnockens wird in ihrer Erstreckung bestimmt durch die bei Höchstleistung 
der Maschine zuzuführende Ölmenge, so daß bei kleineren „Füllungen‘ die fehlende 
Brennstoffmenge durch Einblaseluft ersetzt wird und nicht nur der spezifische Ver- 
brauch je Pferdekraftstunde, sondern auch der absolut genommene Luftverbrauch 
wächst. Es ist deshalb die der Höchstleistung entsprechende Ölmenge mit möglichst 
wenig Einblaseluft einzuführen, auch um die stark abkühlende Wirkung infolge 
der Ausdehnung und deren Einfluß auf die Verbrennungsgeschwindigkeit zu ver- 
mindern. 
Der Brennstoffnocken muß aus diesem Grunde mit möglichst niedriger Erhebung, 
außerdem aber mit langsam ansteigender Anlaufkurve ausgeführt werden, damit zu 
Beginn des Öffnens nicht zuviel Brennstoff in den Brennraum geschleudert wird, 
eine Forderung, der besonders bei schwer verbrennlichen Ölen zu entsprechen ist. 
Die erwähnte Abkühlung ist rein örtlicher Art und trifft in der Hauptsache in 
dem die Öltröpfehen führenden Streukegel auf, der aus dem Brennstoffventil tritt. 
Bei voller Belastung verhält sich nämlich die Einblaseluftmenge, deren Temperatur 
nach der Ausdehnung —10 bis --15° beträgt, zu der verdichteten Luftmenge von 
ungefähr 500° wie etwa 1:30, so daß bei Verteilung auf den gesamten Brennraum die 
Mischtemperatur nur wenig kleiner als die Verdichtungsendtemperatur sein würde. 
2. Hohe Verdichtungstemperatur, damit die zuerst eingeführten Brennstoff- 
teilchen mit Sicherheit frühzeitig zünden und die nachfolgenden Brennstoffteilchen 
trotz Abkühlung des Verbrennungsraumes durch die sich ausdehnende Einblaseluft 
rechtzeitig auf die Entzündungstemperatur gebracht werden. Da die hohe Verdich- 
tungstemperatur auch bei kleinen Leistungen vorhanden sein muß, so kann die Diesel- 
maschine nicht mit Füllungs-, sondern muß mit Gemischregelung ausgeführt werden. 
3. Reichlicher Luftüberschuß, der mindestens 50%, besser aber 80 bis 100% 
des theoretischen Luftbedarfs betragen soll, während bei Gasmaschinen der Luftüber- 
schuß wegen der besseren Mischung nur etwa 20% zu betragen braucht. Dieser 
große Luftüberschuß hat nicht den Zweck, die Höchsttemperatur zu verringern, 
sondern dient lediglich zur Erzielung möglichst vollkommener Verbrennung. 
Bei schwerflüchtigen Brennstoffen, wie Teeröl, kann — falls kein Zündöl ver- 
wendet werden soll — die erforderliche Verdichtungsendtemperatur nur durch Vor- 
wärmen der Verbrennungsluft erreicht werden, wobei jedoch das angesaugte Luft- 
gewicht und damit die Luftüberschußzahl zurückgeht. Zahlentafel 8 enthält nach 
Dr. Alt die Werte dieser Zahl unter Voraussetzung eines mittleren indizierten Druckes 
von 7,5 at und eines Verdichtungsenddruckes von 30 at. Zur Erzielung eines mittleren 
Druckes p; = 7,5 at darf die Vorwärmung nicht zu weit getrieben werden, da die Ab- 
nahme der Luftüberschußzahl die rauchfreie Verbrennung gefährdet. 
ZahlentafelS. 
  
  
Verdichtungs- |Luftgewicht bei 0,95, |  Verdichtungs- 
anfangstemperatur | Ansaugespannung | Luftüberschußzahl , endtemperatur 
6 |: kg/m? 26 
10 1,148 | 1,6 419 
25 1,084 | 1,51 465 
50 1,005 | 1,4 517 
75 0,872 | 13 578 
100 0,934 | 1,21 639 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
     
   
     
bei 
tre 
wi 
vo 
ve; 
die 
so 
sch 
sic 
die 
Zü 
ISO 
WC 
un
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.