Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

10 Gemeinsame Grundlagen. 
leitung wird als langsame Verbrennung bezeichnet, neben der noch eine Entflammung 
durch eine ‚„‚Explosionswelle‘‘ möglich ist, deren Wesen darin besteht, daß durch die 
infolge der langsamen Verbrennung eines Teiles des Gemisches entstehende Druck- und 
Temperatursteigerung der Rest des Gemisches zur Selbstentzündung gebracht wird. 
Die Möglichkeit des Auftretens derartiger, im hohen Maße zerstörend wirkender 
Explosionswellen wächst mit der Länge des Zündweges, doch dürften selbst in großen 
Zylindern — namentlich bei Vorhandensein von mehreren Zündstellen — Explosions- 
wellen ausgeschlossen sein, die hauptsächlich in langen Rohrleitungen auftreten. 
[Auf Explosionswellen führt Colell!) das Aufreißen der Einblaseleitungen zurück. ] 
Es liegt eine große Anzahl von Versuchen über die Verbrennung in der Bombe 
(Junkers, Neumann, Nägel), eine weniger große Anzahl von Versuchen an den 
Verbrennungskraftmaschinen selbst vor (Borth, Clerk). Die statische Verhält- 
nisse ermittelnden Bombenversuche können nicht ohne weiteres auf die dynamischen 
Vorgänge in der Gasmaschine übertragen, die Gasmaschinenversuche nicht ohne 
weiteres verallgemeinert werden. 
Von Bedeutung für die Verbrennung und für die Verbrennungsgeschwindigkeit 
sind: Die Art der Mischung (z. B. Gehalt an Wasserstoff und an Verbrennungsrück- 
ständen vom vorhergehenden Verbrennungshub), Lage und Zahl der Zündstellen, 
Höhe der Verdichtung, Dauer der Vor- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
2 “a \ | | | zündung, Turbulenz deszu verbrennenden 
Qgı2 | + Gemisches. 
» N Beiden Bombenversuchen vonNägel 
S 408 ergab sich, daß bei armen Gemischen die 
x > nn | Verbrennung durch die Verdichtung ver- 
S 
  
Dr, zögert wurde; das gleiche Ergebnis stellte 
| | - 
l I l i T E I 1 gr N m 14 a ıNn_ 
Ta 0 Neumann bei Versuchen mit Benzin 
  
  
  
  
  
Zündtemperatur in®C dampfgemisch fest, wenn die Verdichtung 
Abb. 7. Zündverzug nach Hawkes. mehr als 2,5 at betrug. Zwischen 1at 
und 2,5at nahm die Zündgeschwindigkeit 
mit wachsendem Druck zu. Als Höchstwerte der mittleren Zündgeschwindigkeit fand 
Nägel 4 m/sek bei Leuchtgas, 2,3 m/sek bei Generatorgasgemischen, wobei der Vo- 
lumanteil im Gemisch 16% bei Leuchtgas, 46,5%, bei Generatorgas betrug. Neu- 
mann fand bei 5 at Verdichtung den Höchstwert 2,6 m/sek bei 26% Luftunterschuß. 
Beide Versuche zeigten also größte Zündgeschwindigkeit bei Luftunterschuß. 
Da der günstige Einfluß der Verdichtung auf die Gemischzündung feststeht, so 
folgt, daß die Erhöhung der Gemischtemperatur durch die Verdichtung die Zündung 
stärker beschleunigt, als sie durch die Druckzunahme verringert wird. Außerdem ver- 
ursacht die mit hoher Verdichtung verbundene Verkleinerung des Verbrennungs- 
raumes weniger Wärmeverluste durch die Kühlung. 
Die in der Gasmaschine auftretenden Verbrennungsgeschwindigkeiten sind be- 
deutend größer als die in der Bombe ermittelten, was auf die starke Wirbelbewegung 
des Gasgemisches besonders während des Ansaugens zurückzuführen ist. Diese 
Turbulenz ist die Ursache, daß die Wärmeleitung durch die Bewegung der Schichten 
kräftig gefördert wird. Hopkinson untersuchte den Einfluß der Wirbelung auf den 
Verbrennungsvorgang in der Weise, daß er am Ende eines Gefäßes von 305 mm Durch- 
messer, das mit einem 10 proz. Leuchtgas-Luft-Gemisch gefüllt war, einen Ventilator 
anbrachte, dessen Umlaufzahl bis auf 5000 Uml./min gesteigert werden konnte. Mittels 
einer an der Innenwand des Gefäßes angebrachten Spirale aus Flachkupferstreifen 
wurde die Temperatur gemessen. In Abb. 8 geben die ausgezogenen Kurven die Druck- 
steigerungen, die punktierten Kurven die Temperatursteigerungen an. 
1) Außergewöhnliche Druck- und Temperatursteigerungen bei Dieselmotoren. Berlin: Julius Springer. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
bes 
sta 
rau 
SR 
„RK 
daı 
Sti 
mo 
oOrC 
sch 
san 
rau 
nic 
v. 
gra 
mo 
des 
der 
inf 
im 
sch 
Ei 
die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.