Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
   
    
  
  
Seesen 
  
nee 
FE ag 
Leistungssteigerung und Abwärmeverwertung. 
auch einen erheblichen Teil des Verbrennungsraumes ausfüllt. Da die Spülluft zu 
diesem Zweck verdichtet werden muß und dazu gebraucht werden kann, auch das 
Gemisch unter Druck zu setzen, so wird wirksamste und heute allgemein eingeführte 
Leistungssteigerung dadurch erzielt, daß nach kräftigem Ausspülen des Verbrennungs- 
raumes der Zylinder mit einer unter dem Druck von 0,2 bis 0,25 at stehenden 
Ladung beschickt wird. Abb. 283 und 290 zeigen die Vorzüge dieses Verfahrens, 
das heute nur noch nach Abb. 290 durchgeführt wird. Dieses Verfahren kann 
ohne und mit Vergrößerung des Verbrennungsraumes durchgeführt werden. Wird 
dessen Größe nicht geändert, so bleiben — dem gleichbleibenden Verdichtungs- und 
Ausdehnungsverhältnis entsprechend — die Kreislauftemperaturen und der ther- 
mische Wirkungsgrad dieselben wie bei Beschickung des Zylinders ohne verdichtete 
Ladung, hingegen ändert sich gewissermaßen der Kräftemaßstab des Diagramms, 
da in diesem sämtliche Drucke im Verhältnis der erhöhten Eintrittsspannung zur 
sonst üblichen Saugspannung steigen. Beträgt also z. B. die Eintrittsspannung des 
Gemisches 1,5 at gegenüber 1,0 at im normalen Betrieb, so nehmen die Leistung und 
der erwähnte Kräftemaßstab um 50%, zu, der Verbrennungsdruck steigt von 25 at 
auf 37,5 at. Da diese Drucke außerordentliche Abmessungen bedingen, der erhöhte 
Verdichtungsdruck um so eher Frühzündungen verursachen würde, als die Spülung 
das Gemisch von den Abgasen gereinigt hat, so wird fast allgemein der Brennraum 
im Falle gesteigerter Leistung vergrößert, und zwar im Verhältnis des Eintritts- 
druckes zum Saugdruck. Damit wird der thermische Wirkungsgrad der verlust- 
losen Vergleichmaschine vermindert, Höchstdruck und Höchsttemperatur bleiben 
dieselben wie bei normalem Betrieb, der mittlere Druck und die mittlere Temperatur 
steigen infolge der höherliegenden Ausdehnungslinie. 
Der ersterwähnte Nachteil wird zum größten Teil durch Betriebseigenschaften 
der Hochleistungsmaschinen aufgewogen: der Völligkeitsgrad des Arbeitsdiagramms 
wird günstiger, da das Gemisch weniger von Verbrennungsrückständen durchsetzt 
ist, die Verbrennung vollkommener wird. Da die Leerlaufarbeit ihre absolute Größe 
nicht ändert, sich nunmehr aber auf eine größere Leistung verteilt, so nimmt der 
mechanische Wirkungsgrad zu. Der dadurch bedingte Prozentsatz der Mehrleistung 
deckt annähernd den Arbeitsaufwand für die Erhöhung der Spül- und Ladedrucke. 
Der spezifische Kühlwasserverlust, d. h. der auf 1 PS,h entfallende Verlust wird 
verringert. 
Bei gleichbleibendem Ungleichförmigkeitsgrad kann das Schwungradgewicht 
infolge des größeren Verhältnisses zwischen mittlerem und höchstem Druck und des 
dadurch bedingten gleichmäßigeren Verlaufes des Tangentialdruckdiagramms kleiner 
werden. 
Von besonderer Bedeutung ist die Änderung des Charakters der Wärme- 
verbrauchsziffern, Abb. 284. Während der spezifische Verbrauch der Normal- 
maschine mit sinkender Belastung rasch ansteigt, bleibt der Verbrauch der Hoch- 
leistungsmaschine gerade bei den Belastungen annähernd konstant, die durch die 
Leistungssteigerung ermöglicht werden und in deren Bereich bei den üblichen Be- 
lastungsfaktoren die Maschine meist arbeitet. 
Die dem Gebläse zuzuführende Arbeit beträgt in mkg: 
L.*-Vı 
Nis 
= mit V,=n- u t+R%-%; 
worin durch n, > 1 die durch das Auslaßventil entweichende Spülluftmenge, durch 
N, < 1 die nur teilweise Füllung des Hubraumes v, mit Spülluft in Rechnung gesetzt 
wird. L,= isothermische Verdiehtungsarbeit in kgm für 1 m?, nis = isothermischer 
Wirkungsgrad, einschließlich Wirkungsgrad des antreibenden Elektromotors.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.