Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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278 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile. 
verzichtet, und man geht zur üblichen Lagerform über, wobei die obere Lagerschale 
gegen Verdrehen gesichert wird. 
Lange Lager werden zweckmäßig mit zwei Lagerdeckeln ausgeführt, Abb. 495/497, 
um größere Steifigkeit der Deckel zu erhalten und den Ausbau zu erleichtern. 
Die Lagerschalen der Maschine nach Abb. 259 werden durch nur eine Schraube 
gehalten, was rasche Abnahme ermöglicht. 
Bei Vier-, Sechs- und oft auch bei Achtzylindermaschinen, siehe S. 366, sind 
zwei Kurbeln im Mittelfeld der Maschine gleichgerichtet. Im Gegensatz zu zu- 
sammengebauten Wellen, die an jeder Seite der Kupplung ein Lager haben, ist bei ein- 
stückigen Wellen zwischen den gleichgerichteten Kurbeln nur ein Lager vorhanden; 
die auf dieses einwirkenden Kräfte sind in Abb. 312 dar- 
gestellt. Die Fliehkraft Z setzt sich mit den Stangen- 
kräften P,und P,zusammen, der Verlauf der Lagerkräfte 
während einer Umdrehung ist im Polardiagramm auf- 
getragen. Die Aufzeichnung läßt den großen Einfluß 
der Fliehkraft und der bei jedem Aufwärtsgang der 
beiden Kolben in einem der beiden Zylinder auftreten- 
den Verdichtung, die in der Nähe des oberen Tot- 
punktes die Fliehkräfte gewissermaßen auffängt, er- 
kennen. Da auch der Brenndruck die durch die Flieh- 
kräfte entstehende Grundlagerbelastung verringert, so 
folgt in der oberen Totlage eine erhebliche Zunahme 
dieser Belastung, wenn Zündung und Verdichtung aus- 
Abb. 311. Grundlager von fallen würden. Die Darstellung bezieht sich auf eine 
Gebr. Sulzer, Winterthur. raschlaufende 1700 PS,-Viertaktmaschine der Krupp- 
Germaniawerft. Die größte nach oben gerichtete 
und die Lagerbolzen beanspruchende Kraft tritt nicht im oberen Totpunkt, sondern 
etwa 30° vor diesem auf. Die Beanspruchung der Bolzen soll hierbei k, — 300 kg/em? 
nicht überschreiten, wobei die durch Schwingungen der Welle mögliche Zunahme 
der Belastung berücksichtigt ist. Die Lagerschrauben sind als lange durchgehende 
Bolzen auszuführen, deren große Dehnungslänge die Aufnahme von Formverän- 
derungen besser als kurze Stiftschrauben ermöglicht. 
Werkspoor benutzt bei doppeltwirkenden Viertaktmaschinen die durch die 
Ständer gehenden Zuganker als Bolzen für die Hauptlager, eine gleiche Bauart 
führen die Deutschen Werke aus. Lagerdeckel und Bolzen der Einzylinderviertakt- 
maschinen sind lediglich in Hinsicht auf die Wirkung der Massen- und Fliehkräfte 
während des Ansaugehubes zu bestimmen, bei fliegend angeordnetem Schwungrad 
ist auch dessen Wirkung zu berücksichtigen. 
Die MAN führt die oberen Lagerschalen mit besonderen Bohrungen aus, um 
Lagerspiel und die Wellenlagerung überhaupt prüfen zu können. 
Bei den Lagern doppeltwirkender Maschinen ist zu beachten, daß die untere 
Lagerschale durch das Gewicht des Triebwerkes und durch den Druck auf die oben 
größere Kolbenfläche mehr belastet wird als die obere Lagerschale, daß hingegen 
der beim Hingang in der Zündtotlage wirksame größere Massendruck ausgleichend 
wirkt. 
Rahmen liegender Maschinen können nicht wie die Gestelle stehender Maschinen 
die Kräfte zentrisch aufnehmen, die dadurch entstehenden Biegungsspannungen sind 
durch zweckmäßige Formgebung möglichst zu verringern. 
Bei Bajonettrahmen tritt eine freie Kraft (gleich dem Unterschied zwischen 
Kolbenkraft und der in der Mittellinie des Hauptlagers tätigen Kraft) auf, die Längs- 
verschiebungen der Maschine anstrebt. Ein Drehmoment gleich Kolbenkraft mal 
Abstand zwischen Zylinder- und Hauptlagermitte sucht überdies die Maschine um 
SINN 
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
     
  
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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