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"Abb.
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Zylinder, Laufbuchse und Deckel. 287
nach außen gelegt wird, daß zwischen ihr und den Schraubenbutzen noch Kühlwasser-
raum bleibt.
Es empfiehlt sich, die Feder- und Nutdichtung zwischen Laufbuchse und Deckel
niemals die Abdichtung des Kühlwasserraumes gegen das Zylinderinnere über-
nehmen zu lassen. Gute Kühlung erfordert zwangläu-
fige Führung des Wasserstromes. Abb. 457 zeigt eine
diesem Zweck dienende Maßnahme. Die Außenseite
der Buchse. ist im höchstbeanspruchten Teil mit
schraubenförmig verlaufenden Rippen ausgeführt, die
sich dem umfassenden Kühlmantel so eng anschließen,
daß das Kühlwasser mit großer Geschwindigkeit seinen
Weg durch die Gänge zwischen den Rippen suchen |
muß ; gleichzeitig vergrößern die Rippen die Kühltläche. |
Bei der 12 000 PS,-Zweitaktmaschine hat die MAN I J
den gleichen Zweck durch einen Ringkörper erreicht,
der mit schraubenförmigen Kanälen die Laufbuchse
umgab; die Rippen gehören also bei dieser Bauart AEG, Bo ehe
nicht der Laufbuchse, sondern dem Ringkörper an. „um Deckel von Nobel-Diesel.
Die neuere Bauart der MAN ist auf S. 233 dargestellt.
Günstigste Kühlwirkung wird durch die in Abb. 339
dargestellte Konstruktion ermöglicht, bei der die Flanschen zur Verbindung von
Buchse und Deckel im Kühlwasserraum liegen. Die Eindrehung zwischen den auf-
Nynäsham.
geschliffenen Vorsprüngen der Flanschen, die vom Kolbendruck entlastet und nur
durch das Gewicht der Buchse und die Reibung der Kolbenringe be-
lastet sind, steht durch den Kanal in einer den Wasserraum durch-
dringenden, angegossenen Pfeife mit der äußeren Atmosphäre in Ver-
bindung, um die Dichtheit der Verbindung jederzeit untersuchen zu
können.
Abb. 231 und 232 zeigen einen zwischen Zylinderblock und Zylinder-
deckel liegenden gußeisernen Kühlring, der den oberen Teil der Buchse
kühlt und von Wärmespannungen entlastet.
Die Buchsen der Zweitaktmaschinen zeigen mannigfaltigere Form- ‚pp. 329.
gebung als die der Viertaktmaschine, was durch die verschiedenartige
Anordnung der Spül- und Auspuffschlitze bedingt ist. Diese Durchbrechungen
machen die Buchse überdies noch weniger geeignet zur Aufnahme von Axialkräften
als bei Viertaktmaschinen.
Dem Konstrukteur ist die Aufgabe gestellt, die Schlitze der Buchse, deren freie
Ausdehnung unbedingt gesichert werden muß, durch den Kühlraum hindurch mit
IE Si
Sohmierloch
Abb. 330. Laufbuchse einer Zweitaktmaschine
von 650 mm Zyl.-Dmr. der Friedr. Krupp-Germaniawerft. Maßstab 1: 6.
« = Gummiringe. b = Weicheisenring.
den in den äußeren Mantel mündenden Rohrleitungen für Spülluft und Abgase zu
verbinden, Abb. 242, so daß an dem Übergang der Schlitze zu diesen Mündungen
Abdichtungen gegen den Kühlwasserraum erforderlich werden. Abb. 330 zeigt eine
solche Dichtung nach der Ausführung der Krupp- Germaniawerft. a, a sind