Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

   
       
        
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
      
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
394 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile. 
Sieherheitsventile. 
In der Dieselmaschine treten ungewöhnliche Drucksteige- 
rungen namentlich bei Undichtheit oder Hängenbleiben der Brennstoffnadel auf, 
wobei die Einblaseluft dauernd in den Zylinder strömt. Je nach der Verteilung der 
Brennstofförderung auf die verschiedenen Hübe wird es möglich, daß zu Beginn der 
Verdichtung zerstäubter Brennstoff der Luft beigemischt ist, der vor der Totlage 
entzündet wird. Nach dieser „Frühzündung‘‘ werden die hochgespannten Gase 
durch den weiterlaufenden Kolben noch höher verdichtet. 
  
  
   
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Abb. 456. Auslaßventil einer Hochleistungsgasmaschine 
von. Thyssen & Co. 
Maßtab 1:25. 
Ansaugen von Schmieröldämp- 
fen führt u.U. ebenfalls zu Frühzün- 
dungen. Abb. 458b zeigt ein hierbei 
auftretendes Diagramm. (S. R. Co- 
lell: Außergewöhnliche Druck- und 
Temperatursteigerungen bei Diesel- 
motoren. Berlin: Jul. Springer, 1921.) 
Drucksteigerungen weniger ge- 
fährlicher Art können außerdem 
durch Verbrennung von Öl verur- 
sacht werden, das bei Herausnahme 
der Brennstoffnadel aus dem Zer- 
stäuberraum ausfließt und sich in 
der Kolbenmulde ansammelt. Ist 
der Stillstand der Maschine hierbei 
von kurzer Dauer, so wird das Öl 
durch den heißen Kolben auf hohe 
Temperatur gebracht und verbrennt 
während der Verdichtung, also in 
unzerstäubtem Zustand bei geringe- 
rer Druckzunahme. Undichte Anlaß- 
ventile können besonders zu hohen 
Verdichtungsdrucken Veranlassung 
geben infolge der Einströmung von 
Druckluft während des Ansauge- 
hubes. Sicherheitsventile sollten 
deshalb an keiner größeren Maschine 
fehlen. Abb. 458a zeigt eine Ausfüh- 
rung der AEG. Der mit kegeliger 
Sitzfläche und vier Führungsflügeln 
versehene Ventilkörper « nimmt am 
oberen Ende einen Vierkant der Spin- 
del b auf, die unten durch eine an 
ihr befestigte Bronzebuchse geführt 
wird, oben in in einer Bronzebuchse des Einsatzes gleitet. Bei Anhub des Ventils 
strömen die Gase durch die Schlitze des Einsatzes zu den Öffnungen ce und hier ins 
Freie, wobei die Gase so zu führen sind, daß die Bedienungsmannschaft nicht ge- 
fährdet wird. Der Abblasedruck von 50 at wird mit den Maßen der gespannten Feder- 
länge und des Ventilhubes auf der oberen Federbrücke gutsichtbar eingeschlagen. 
Bei unzulässigen Drucksteigerungen in Gasmaschinen bleiben die Höchstdrucke 
bedeutend niedriger als bei den Dieselmaschinen. Sicherheitsventile werden deshalb 
meist nur am Mischraum angebracht; Abb. 348 zeigt eine Anordnung von Sicher- 
heitsventilen auch am Hubraum. 
Dekompressionsventile. Mit dem 
‘s 
„Dekompressions- 
Sicherheitsventil wird mitunter das sog. 
oder Entspannungsventil kombiniert, das beim Umsteuern in
	        
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