Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
410 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile. 
Kolbenkühlung werden den verschiedenen Drucken entsprechend getrennt ausge- 
führt. 
Ölmasehinen. Für die Anlage der Ansauge-, Auspuff- und Kühlwasserleitung 
sind im allgemeinen die ‚gleichen Gesichtspunkte wie bei Gasmaschinen maßgebend. 
Im folgenden wird deshalb nur auf Unterschiede, wie sie sich aus der anderen 
Maschinenart oder Maschinenanordnung ergeben, hingewiesen. Die Zusammen- 
stellung S. 417 gibt über die bei der Krupp-Germaniawerft übliche Aus- 
führung der Rohrleitungen bei Schiffsmaschinen Aufschluß. 
a) Ansaugeleitung. Das Ansaugegeräusch wird dadurch gedämpft, daß das 
Saugrohr jedes Zylinders an der Stirnseite geschlossen ist und die Luft durch schmale 
Schlitze angesaugt wird, in denen die Strömungsgeschwindigkeit bis auf annähernd 
100 m/sek steigt und einen entsprechenden Unterdruck im Zylinder verursacht. 
Besonders gefällige Anordnung zeigen die kompressorlosen MAN-Maschinen, in 
denen die Luft durch perforierte zur Verkleidung dienende Bleche dem Raum zwischen 
den Zylindern, aus dem die Einlaßventile ansaugen, zuströmt. 
Die Saugrohre der Schiffsmaschinen münden in eine gemeinsame Leitung, die 
die Luft an Deck entnimmt. Hilfsdieselmaschinen entnehmen die V erbrennungsluft 
dem Maschinenraum, um dessen Lüftung zu verbessern, zum gleichen Zweck saugen 
mitunter Ventilatoren Luft aus dem Maschinenraum an und drücken sie der Saug- 
kammer der Spülluftgebläse der Zweitakt- oder der Hochleistungs-Viertaktmaschine zu. 
Bei den Sulzerschen Schiffsmaschinen mündet die von Außenbord kommende 
Luftleitung in den unteren Teil, die zu den Maschinen bzw. Spülpumpen weiter- 
führenden Luftleitungen in den oberen Teil einer Kammer, so daß die Luft ge- 
zwungen ist, die Kammer in Richtung von unten nach oben zu durchströmen. In- 
folge der dadurch bewirkten Querschnittserweiterung in der von der V erbrennungs- 
luft durchströmten Leitung und des plötzlichen Richtungswechsels wird nicht nur 
das Ansaugegeräusch wirksam gedämpft, sondern auch der Eintritt von Wasser und 
Fremdkörpern in die Maschine verhindert. Das abgeschiedene Wasser kann durch 
eine Leitung der Bilge des Schiffes zugeführt werden. Die Umkehrkammer ist mit 
einer durch Drosselklappe einstellbaren Öffnung versehen, so daß ein Teil der 
Verbrennungsluft dem Maschinenraum entnommen werden kann, der dadurch ge- 
lüftet wird. 
Bezüglich Entnahme der Luft aus dem geschlossenen Kurbelgehäuse siehe $. 429. 
Zwecks Reinigung der Luft vom Staub usw. ordnet man in Amerika vielfach 
Kästen an, deren Filterkörper, die z. B. aus Spiralfedern oder Eisenspänen bestehend, 
von einem dickflüssigen Öl benetzt werden, an dem der 
Staub haften bleibt. 
b) Auspuffleitung. Der in der Nähe der Maschine 
liegende Teil der Auspuffrohre wird gemantelt und durch 
Wasser gekühlt; hinter diesem Kühlmantel wird häufig 
der Rohrdurchmesser verkleinert. Bei Schiffsmaschinen 
werden zur Verhinderung des Anfressens durch das See- 
wasser die Rohre vielfach als doppelwandige Kupferrohre 
ausgeführt. Als Dichtungsmaterial wird graphitbestriche- 
nes Klingerit oder Asbestpappe verwendet. Bei Verwer- 
Abb.482. Maxim Silencer. tung der Abgase in Abhitzekesseln werden diese in eine 
an die sorgfältig isolierte Auspuffleitung angeschlossene 
Umführungsleitung eingebaut, die nach Umschaltung direkten Auspuff in den 
Auspufftopf ermöglicht. 
Als Schalldämpfer werden in Amerika mit Erfolg die ‚Maxim Silencers“ ver- 
wendet. Eine Anzahl von Spiralelementen aus Gußeisen, Abb. 482, werden mit den 
Seitenwänden aneinandergelegt, so daß jedes Element einen beiderseits geschlossenen 
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
  
  
   
   
   
  
  
     
   
   
    
	        
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