Full text: Öl- und Gasmaschinen (Ortsfeste und Schiffsmaschinen)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
438 Gestaltung und Berechnung der allgemeinen Bauteile. 
Schließlich sei noch erwähnt, daß Gas- und Dieseldynamos auch elektrisch an- 
gelassen werden können, was das Vorhandensein einer zweiten Gleichstromdynamo 
oder einer Akkumulatorenbatterie voraussetzt. Die Spannung der Batterie, die für 
das langsame Anlassen zu hoch ist, muß durch Vorschaltung eines Widerstandes 
herabgesetzt werden. Die schweren und teueren Anlaßwiderstände erübrigen sich, 
wenn neben dem Hauptgenerator und .der Batterie eine zur Ladung dienende Zusatz- 
maschine vorhanden ist, die, ihrerseits mittels Elektromotors durch die Batterie ge- 
trieben, auf den Anker der Hauptmaschine geschaltet wird. 
15. Das Fundament. 
Das Fundament hat die Aufgabe, das Gewicht der Maschine aufzunehmen, den 
Zusammenhang der einzelnen Teile — z. B. des Schwungradaußenlagers und der 
übrigen Wellenlager — zu wahren und die Stellung der Maschine im Raume zu sichern. 
Die Massenkräfte stehender Maschinen haben ein mehr oder weniger starkes 
Auflasten der Maschine auf dem Grundmauerwerk zur Folge. Wird bei höheren Um- 
laufzahlen der Massendruck e — für L= ®, siehe S. 331) je cm? Kolbenfläche 
größer als das auf 1 cm? Kolbenfläche bezogene Eigengewicht der Maschine, so wird 
deren Aufspringen vom Fundament nur durch die Fundamentanker verhindert. 
Diese Kräftewirkungen sind von besonderer Bedeutung für die auf dem Schiffsboden 
gegründeten Schiffsmaschinen. Weiterhin treten Kräftepaare infolge des Gerad- 
führungsdruckes und dessen Gegenkraft im Kurbelwellenlager auf, die zu Pendelungen 
in wagerechter Ebene führten. Kurbelgegengewichte zum Ausgleich der Massenkräfte 
verlegen lediglich deren Wirkungslinie aus der senkrechten in die wagerechte Ebene, 
wirken hier also nur schädlich; die Maschine ist vielmehr ‚‚in sich“ auszugleichen, 
vgl. 8. 346 u. f. 
Günstig ist bei der stehenden Anordnung der Maschine, daß die Massenkräfte 
direkt vom Fundament aufgefangen werden, während sie bei liegender Maschine 
bestrebt sind, diese auf dem Fundament zu verschieben, das Fundament zu kippen. 
Hierbei können beträchtliche Erschütterungen benachbarter Gebäude auftreten, 
wenn deren Eigenschwingungszahl mit der Zahl der von den Massenkräften ausgehen- 
den Impulsen übereinstimmt, also Resonanz vorhanden ist. 
Das Fundament wird entweder aus hartgebrannten vorher gut mit Wasser ge- 
tränkten Ziegelsteinen mit Zementmörtel aufgemauert oder aus Stampfbeton, der 
aus 1 Teil Zement auf 6 Teile gewaschenen Betonkies bestehen kann, hergestellt. 
Betonfundamente, deren Kanten sich leicht abrunden lassen, so daß sie nicht rasch 
beschädigt und abgestoßen werden, sind zum Schutz gegen Eindringen von Öl, das 
zerstörend wirkt, mit einem Anstrich zu versehen. Sowohl Beton- als Ziegelfunda- 
mente können durch Eisenarmierung bzw. eiserne Einlagen wirksam verstärkt werden. 
Im wagerechten Schnitt ist die Form des Fundamentes in der Hauptsache durch 
die Anordnung der Fundamentanker, des Schwungrades und des Außenlagers ge- 
geben; dieser wagerechte Schnitt muß eine zusammenhängende Fläche darstellen. 
Im senkrechten Querschnitt soll der Schwerpunkt des Fundamentblockes möglichst 
kleinen Abstand von der Wirkungslinie der Massenkräfte haben, um das an einem 
Hebelarm gleich diesem Abstand angreifende Kippmoment klein zu halten. Bei wage- 
rechten Massenkräften steht dieser Forderung oft entgegen, daß das Fundament 
unter allen Umständen bis auf „gewachsenen Boden‘ durchzuführen ist. 
Die Aussparungen für die Fundamentanker sind reichlich zu wählen, damit man 
sich bei den hier leicht vorkommenden Ungenauigkeiten in der Lage der Ankerlöcher 
am Maschinenrahmen helfen kann. In größeren Anlagen sollen. die Ankerplatten, 
    
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
	        
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