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falls sind die Versuche vergeblich und nicht von
Dauer.
Zu verkennen ist freilich nicht, daß das Lehrer-
material am Gymnasium und anderen höheren
Schulen zu wünschen übrig läßt; wie auch die all-
gemeine Achtung vor dem Oberlehrer nicht so hoch
ist, wie sie sein müßte. Der Grund isteinleuchtend.
Schon der Schüler sieht das falsche Verhältnis
zwischen Aufgabe, Mittel und Erfolg des Unter-
richts, er wird, ohne es zu wollen, ungünstig gegen
Schule und Lehrer gestimmt. Der begabte Schüler
mit pädagogischen Neigungen durchschaut instink-
tiv das Unrichtige des ganzen Betriebes und kann
sich nicht entschließen, als Lehrer hierbei mitzu-
wirken. Infolgedessen halten sich viele von denen,
die Lehrer werden müßten, diesem Beruf fern, wäh-
rend andere ihn suchen, denen bloß an der materiell
gesicherten Existenz gelegen ist; auch die bequeme
Gleichförmigkeit lockt manche. Jedenfalls sind es
rein äußerliche Motive, die einen erschreckend
großen Teil unserer Lehrer veranlaßt, sich diesem
Beruf zu widmen. Man bedenkt nicht, daß es
einer der schwersten und verantwortungsvollsten
Berufe ist. Die Schule hat natürlich großen Nach-
teil davon und der Schade, der unserer gesamten
Kultur zugefügt wird, läß sich kaum ermessen.
Bei dem Knaben verknüpft sich die Sache mit
der Person, die sie ihm vermittelt, der Begriff der
Kultur also mit dem Kulturträger, der vor ihm
steht. Hat dieser nicht seine volle Achtung und
Zuneigung, so hat sie auch der Gegenstand nicht,
den der Lehrer ihm nahe bringen will. Die Ein-
drücke dieser Jugendjahre aber sind unauslöschlich.
Die meisten schleppen sich ewig mit den schlechten
Schulerfahrungen. Wenn sie von Kultur hören,
denken sie unwillkürlich an den Lehrer, der ihnen
die Elemente derselben einflößen wollte. Sie sind
verloren für die Kultur. Gewiß gibt es auch vor-
treffliche Lehrer, ich bestreite es keineswegs; aber
wenn sie ihre Augen offen haben, werden grade
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