Full text: Welcher die Papierfärberei enthält (Theil 2)

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ein, daß Buchdru>kerherrn Gelegenheitsgedichte, 
Umſchlagstitel u. f. auf gefärbtes Papier in ſtarker 
Auflage zu druden haben Und fie fich diefes Material 
zu theuern Preißen kaufen müſſen, wenn. ſie ſolches 
niht ſelbſt zu verfertigen im Stande ſind. So geht 
es auch den andern Künſtlern, welche in Pappe ar: 
beiten und bie zu ihren Fabrifaten eine Menge buns 
ter Papiere. zu Belegungen und fonftigen Verzieruns 
gen bedürfen und den Gewinn dafür Andern Übers 
laſſen müſſen, fofern fie nicht felbft die nöthige Kennt: 
niß und Gefchidlichfeit befigen, das erforderliche Mas 
terial zu färben. Hierzu kommt noch, daß geſchi>te 
Künſtler, bei zu großer Konkurrenz, niht immer 
volle Arbeit haben und daß die Fabrikation bunter 
Papiere, als Nebengeſchäft, ein herrliches Mittel iſt, 
die müffigen Stunden mit Nugen auszufüllen. Diefe 
Bortheile werden aber noch bedeutender und gewinn= 
reicher, wenn dieſe Kunft im Großen betrieben, mitz 
hin auch auf die Bedürfniffe anderer ausgedehnt und 
ſelbſt damit die Fabrikation der Papiertapeten vers 
bunden wird. Niemand wird nämlich in Abrede 
ſtellen können, daß in neuern Zeiten der Luxus und 
die Mode faſt bei allen Ständen und in allen Ver- 
hâltniſſen und Lagen gegen ſonſt außerordentlich zu: 
genommen hat und gleihfam zum Bedürfniffe ges 
worden if. Wenn. 3. B. vormals Zimmer mit eis 
nem grünen, blauen, gelben oder rothen Farben-An- 
ſtriche bei den meiſten Ständen die höchſte Zierde 
waren und der Bewohner derfelben fich glü>li< und 
behaglich fühlte, ſeine Gemächer auf dieſe Art kolo- 
tirt zu fehen; fo iſt man jezt mit einem ſo einfachen 
Schmude bei weitem nicht mehr zufrieden. Der 
jebige Schönheitsfinn verlangt mehr als eine folche 
Eintönigkeit, welche nur das Auge ermüdet; er will 
auf eine feinere und glänzendere Art befriedigt ſeynz 
er wünſcht nicht allein Veränderung und Abwechſe- 
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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