Full text: Welcher die Papierfärberei enthält (Theil 2)

   
     
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
  
  
    
  
    
246° 
- Farben zu tragen, ſo kann man es mit friſchem 
Gummi und Flußwaſſer wieder auffriſchen. 
Noch iſ zu bemerken, daß das Marmorirwafs 
fer Feine Farben, welche Säuren enthalten, vertras 
gen kannz es müſſen daher ſolche Farben, welche 
man mit Säuren bereitet oder. darin auflöft, wie 
3. DB. der Indig, der Grünſpan u. f. vorher gut 
mit reinem Waſſer auf bekannte Weiſe ausgeſüßt 
werden. 
Als Surrogat des theuern Tragantgummis kann 
man fich auch des Leinſamens bedienen und ein 
damit bereitetes Marmorirwaffer hält fich länger, 
ohne zu fäuren, als das von Tragantgummi, Es 
bat aber den Nachtheil, daß fich einige Farben, bie 
ſehr zart ſind, darauf niht ſo ſ{<ón’ darſtellen , wie 
auf dem Tragantwaſſer. — Ein anderes wohlfeiz 
les Mittel iſt der ſogenannte Flóhſamen (Semen 
psyllii), welcher mit Waſſer gekocht, eine große 
Menge Schleim von fich gibt und den überhaupt 
die Fabrikanten bunter Papiere gut gebrauchen kônz 
nen, um den Pigmenten und Farbebrühen den nos 
thigen Grad der Die und Klebrigkeit zu ertheilen 
Diefer Schleim gibt zwar eine wohl zufammenhäns 
gende feſte Maſſe, allein er tro>net langſam und 
hat den Fehler, daß er die Farben, welche durch 
faure Salze entwikelt werden, vermittelſt ſeiner ſtark 
alkaliſhen Eigenſchaft gern verändert und ihnen ihre 
naturliche Farbe nicht läßt, (Vergl. Kap. Il. Nr. 
37.) Db fih der Malzextrakt hier ‘anwenden 
läßt, hat der Verfaſſer no< nicht verſucht. 
von den Serben, welde man bei Sabrifes 
tion. der bunten oder mehrfarbigen Mar; 
morpgpiere anwendet, 
Zu den Farben können die meiften Mine: 
valz und Körperfarben, ferner alle Lad: und 
  
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