Die blaufaure Kupferfarbe wird in der Baum:
wollen: und Leinendruderei, auch ald Malerfarbe
angewendet. Man drudt mit durch Tragantgummi
in deudförmigem Zufland verfegten Kupferammonium
auf die Zeuge und hafpelt fie gleich nach dem Ab:
trodnen durch ein blaufaures Kalibad oder man im:
prägnirt die Zeuge zuerſt mit blauſaurem Kali, dru>t
dann das Kupferammonium auf die tingirten Stel:
len auf und wäfcht nach 24 Stunden bie Verdikz
fungsmittel im Fluſſe rein aus. Auf die lettere Art
erhält man cine gleichförmigere und Tebhaftere Farbe,
die dabei ſehr beſtändig iſt, denn fie verträgt das
Waſchen mit Seife und widerſteht den meiſten Säu-
ren. Nach derfelben Methode erhält man ebenfalls
lebhafte Kupferfarben durch ſalpeterſaures, eſſigſau-
res, {hwefelſaures und falzfaures Kupfer.
Nach Bancroftd Färbebuch bringen mehrere Auf:
Iöfungen von Metallfalzen auf den mit dieſer: Farbe
efärbten Waaren merkwürdige Erſcheinungen her:
vor. Salpeterfaures Silber, das ein wenig Kupfer
enthält, erzeugt ein fchönes grünliches Gelb, falpe-
terfaures Gold, Drangengelb. Wäſcht man die mit
"der Goldauflöfung bedrudten Stellen nach dem Ab-
tro>nen mit Seife, fo erhalten fie eine tiefe dauer:
hafte Veilchenfarbe, die mit Silberauflöfung bedruds
ten, eine grüne. Ferner liefert mit dem blaufauren
Natron, Kali und Kalk 1) das falyeterfalzfaure Gold
ein ins Gelbe fchillerndes Grün, 2) dad falpeterfalz:
faure Platin ein ins Blaue ſpielendes Grún, 3)
das ſalpeterſaure Que>ſilber ein eigenthümliches Gelb
und 4) das ſalpeterſaure Niel ein Olivenbraun.