Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

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fera, in der Isatis tinctoria (dem Maid), und in 
einigen Arten des Gefchlechtes Nerium, zum Beis 
fpiel, in der Lorbeerrofe, 
Das Derfahren, die färbende Subſtanz aus 
dieſen Pflanzen zu ziehen, ift fehr einfach. Die 
Anſtalt beftehet in drei Küpen, die fo geftellt find, 
daß jede untere Kúpe die Flüſſigkeit annimmt, wel- 
che aus der oberen abläuft. Wenn man die Pflanze 
abgeſchnitten hat, fchüttet man die Blätter in die 
obere Küpe, welche die Weichküpe genannt wird, 
und nahe am Boden mit einem Hahne verſehen iſt, 
daß ſie auf drei Viertel davon voll wird. Dann 
de>t man Breter darauf, beſchwert dieſe mit Stei: 
nen und gießt ſo viel Waſſer darüber, daß ſie 4 bis 
5 Zoll hoh davon béde>t werden. Einige bede>en 
auh no< die Kúpe mit einem dicht anſchließenden 
Deckel. Jſt die Anſtalt getroffen, fo zeigt fich im 
Kurzem durch Erhisung und Entwidelung von Fohs 
lenſaurem und Waſſerſtoffgas die Gährung, welche 
zuweilen fo heftig ift, daß fie den Dedel emporhebt,, 
ihn wohl auch zerſprengt. 
Daß die Gährung weit genug gediehen iſ, er: 
Fennt man daran: wenn die grüne Flüſſigkeit, die 
durch eine, zu dieſem Behuf in der Küpe gemachte 
Deffnung, welche man deshalb nicht gänzlich ver- 
ſchließt, herauströpft, ſich in Kupferroth verwandelt, 
was gewöhnlich ungefähr nach 10 Stunden gefchie: 
het. Währet die Gährung länger, ſo wird die Farbe 
zerſtört, und die Operation ſchlägt fehl, 
Haben die herausdringenden Tropfen einen ſaus- 
ren Geruch, ſo muß man eilen, die Slüffigkeit durch 
den Hahn aus der Weichfüpe in die untere Küpe, 
welche die Rührküpe heißt, abzuziehen und ihr 
eine zuxeichende Quantität Kalkwaſſer zuzufeßen, 
welches die entſtandene Säure einfchludt, 
      
   
    
   
   
    
    
      
    
    
    
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