Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
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dazu, ſo nimmt ſelbige eine gelblihe Farbe an, 
welche von einem geringen Theil zerſeßter Indigo= 
tine herrühret. Die Chlorine färbt fie in kurzer Zeit 
gelb. Faſt auf dieſelbe Art, wie erſtere, wirken die 
Alkalien auf fie. 
Mehrere Subſtanzen, welche den Sauerſtoff bez 
gierig einſaugen, wie das ſchwefelſaure Eiſen, ein 
Gemiſch von Pottaſche und Zinn-Dryd, oder von 
Pottaſche und Schwefelarſenik und dergleichen, zerz 
ſegen ſie ſowohl in der Kälte, als in der. Hibe, be- 
mächtigen fich eines Theils ihres Sauerſtoffs, und 
verändern ihre blaue Farbe in ein ſtarkes Gelb. 
Jn dieſem Zuſtande iſt ſie im Waſſer, vornehmlich 
durch Hilfe der Alkalien auflöslich. Sett man fie 
der Luft aus, fo ſhlu>t ſie Sauerſtoff ein, gehet 
wieder in den Zuſtand der blauen Indigotine 
über, und ift wieder in Waffer, ſelbſt wenn es mit 
“ Alkalien geſchärft ift, unauflöslich. 
Mir werden von diefen Grundfäßen bald Ges 
brauch machen, um die Ereigniſſe bei dem Blaufär- 
ben mit“ dem Indíg ‘zu erklären. 
Man verſchafft fi die Sndigotine ſehr leicht 
durch folgendes Verfahren. Man fchüttet 10 Loth 
Far geriebenen . Indig in einen kleinen ſilbernen 
Schmelztiegel, verſchließt ihn mit dem Dedel, und 
ſtellt ihn auf glühende Kohlen. Die Indigotine 
ſublimirt fih, und hängt ſi< inwendig an den 
Schmelztiegel an. 
"Seltener wird der Jndig allein, häufiger in Ver- 
bindung mit Waid angewendet. 
Zweiter Artikel. 
Vom Waid, 
Dex Waid iſ eine Pflanze, welche im Großen 
in Languedok, in der Provence, in Calahrien und 
  
  
   
    
     
    
   
    
     
   
  
     
    
   
  
     
   
    
     
    
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