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Das ſichere Mittel dazu iſt: daß man fo-
gleih, nach Verhältniß, einige Teller voll
Kalk in die Küpe ſchüttet, und mit dem
Marke durch einander rühret, und nad
und nach in immer kleinern Quantitäten
damit fortfähret, bis die Gährung wieder
anbebt. Dabei aber darf man fich nicht überei:
len, fonft bringt man die faulige Küpe in den Zus
ſtand der Verſchärfung.
3) Gebrochene Küpen.
Dieſe Krankheit iſt den Färbern wenig befannt,
weil die meiſten ihre Aufmerkſamkeit nur auf die
ſcharfe und faulige Küpe richten. Kommt fie ihnen
nun vor, fo find fie in Berlegenheit und wiſſen
nicht, ob fie die Küpe mit Kalk oder mit fchleimis
gen Subſtanzen ſpeiſen ſollen. Welches Mittel von
beiden fie auch anwenden, fo verfchärfen fie entwes
der diefelbe, oder fegen fie in Fäulniß.
Dieſer kranke Zuſtand einer Küpe entftehet durch
mehrere Urfachen: 1) wenn der Waid, den man ans
wendet, in feiner Zubereitung zu ſehr gegohren hatz
2) wenn man eine Küpe, ehe fie in dem gehörigen
Zuſtande iſ, arbeiten läßt, oder wenn ſie es iſ, ent:
weder zu lange, oder zu oft; und 3) wenn man ſie
niht genugſam, und dann zu übermäßig ſpeiſet.
Dieſe Umſtände bringen dann die Gährung einer
Küpe in Unordnung.
Dieſen Zuſtand einer Küpe erkennet man an
folgenden Erſcheinungen. Das Bad und das Mark
haben eine dunkel bräunlihgrüne Olivenfarbe, die ſich
an der Luft nicht verändert. Das Bad hat eine
ſehr geringe oder gar keine Blume ; ſeine Adern ſind
faft unbemerkbar; es fühlt fi) weder rauh, noch
weich an, und hat feinen beflimmten Geruch. Die
Luftblaſen, die emporſteigen, wenn man auf den
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