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Pfunden, ausgekocht, und zwei- oder- dreimal in
fließendem Waſſer geſpület.
Man bringt die Seïde, damit man eine gleichz
mäßige Farbe erhält, in kleinen Theilen in das Bad;
nachdem man fie einigemal durchgezogen hat; drüdt
man fie über der Küpe ſtark aus; lüftet fie, daß
fie abgrünetz; wirft fie hernach in reines Waſſer,
ringt fie dann einigemale an dem Ringpfahle, und
trod@net fie, wozu man, wenn die Zeit oder das
Wetter es erfordert, auch Stubenwärme anwendet.
Das Bad der Indigkúpe, fo reich e8 auch an
Indig ſeyn mag, ift nicht hinreichend, der Seide
ſehr dunkle Stufen von Blau, wie Túrkenblau und
Königsblau iſt, zu geben. Soll ſie die erſtere Stufe
erhalten, fo muß fie in einem ſehr ſtarken Bade von
Drfeille; fol fie die Tegtere befommen, in einem ets
was fhwächern dazu vorgefärbt werden,
Auch kann man, um ſie königsblau darzuſtelz
len, Cochenille anſtatt der Orſeille anwenden. Dieſe
Stufe von Blau heißt dann feines Blau.
Die rohe Seide läßt fich ebenfall3 auf der Küpe
blau färben, wenn man nur die ausfucht, welche
von Natur weiß iſ, und fie vor der Färbung durchs
aus mit Waſſer nezt. Da übrigens die rohe Seide
die Farbe leichter annimmt, als die abgekochte, fo
iſt es vortheilhaft, zuerſt die abgekochre, dann die
rohe zu färben. Bei dunklen Farben verfährt man,
wie bereits geſagt worden iſt.
3) Kalte Küpen oder Vitriolküpen.
So heißt dieſe Küpe darum, weil kalt auf ihr
\ gefärbt wird. Sie wird auf folgende Weiſe angeſtellt.
Man fúllet eine Tonne von 30 bis 40 Eimern
ungefähr bis zur Hälfte mit Waſſer anz ſ{üttet 6
Pfund ſchwefelſaures Eiſen (Eiſenvitriol, Kupfer-
waſſer), 4 bis 5 Pfd. zubereiteten Indig, 3 Pfund