Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
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an der Luft zerfallenen Kalk ünd 1 Pfund Pottafche 
hineín, rühret diéſe Subſtanzen eine Viertelſtunde 
durch einander, und läßt ſie zwei bis drei Stünden 
ruhe. Wenn das Bad gelblihgrün geworden iſt, 
und auf der Oberfläche fi blaue Adern, kupfrige 
Fle>è und eine fhöne Blume zeigen, fo füllt man 
die Küpe ganz mit MWaffer an, rührt fie um, läßt 
fie dann 5 — 6 Stunden ſtehen ünd farbt damit. 
Menn man ftatt des kalten Waſſers des heißen 
von 35 bis 40 Graden fich bedienet, fo Fomint die 
Küpe einige Stunden eher zu Stande: 
Das Verhältniß der Jngtedienzien kann ber: 
ſchieden ſeyn, je nächdem dér Jüdig mehr oder tiin- 
der reich an färbender Subſtanz, dér Kalk friſcher 
und beſſer, und das grüne fchmwefelfaure Eifer von 
gelbem ſchwefelſauren Eiſen, in welches es ſich dürch 
die Berührung der Luft auf der Oberfläche berivans 
delt, rein iſt, Je weniger Säuerſtöf dieſes Eiſen 
oxyd in ſich hat, deſto wirkſamer iſt es, dem Indig 
den Sauerfloff zu nehmen. Wo möglich, darf tan 
kein anderes, als durchaus grünes ſ{<wefelſaures Eiz 
ſen (grünen Eiſenvitriol) anwendèn. Iſt es äußet- 
lih gelb, ſo muß man den dritten oder viértén Theil 
mehr nehmen. 
Jn dieſer Küpé gehen folgende chemifche Ans 
ziehungen vor ſih: Das fhwefelfaure Eifen wird 
von einem Theil der Pottaſche und des Kalkes zers 
fegt: Es enitftehet dadurch fchwefelfäures Kali, das 
in dem Bade aufgelöft bleibt, und fchrefelfaurer 
Kalk, der größten Theils auf den Bode der Küpe 
niederfällt. - Das nun von der Schwefelfäitte bes 
freiete Eiſenoxyd entziehet dem Indig den Sauer- 
ſto, den ex verlieren muß, und oxydirt fich dadurch 
ſtärker, Der Indig wird endlid grün, und 1ôſet 
fih in dem Theile des Kalis sau ti und 
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