Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
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gegrunte und tro>ne Garn durch ein Sauerbad zu 
ziehen, das dem Gewicht nach aus 50 oder 60 Thei= 
len Waſſer und 1 Theil concentrirter Schwefelſäure 
beſtehet, um den Kalk, welcher der Baumwolle jes 
derzeit anhängt, und das Blau trúbe machen würde, 
wegzuſchaffen. Hierauf ſpúlet man es ſogleich in 
fließendem Waſſer, ringt es aus, und tro>net es, 
bei heiterem Wetter, an dex freien Luft, oder in der 
Trockenſtube. Lebteres iſ beſſer, denn die Wärme 
erhóhet und verſtärkt das Blau. 
Hat man aufgehört mit färben, ſo rühret man 
die Küpe auf, und läßt ſie ruhen. 
Wenn das Bad anfängt, fihwach zu werden, 
ſo reiht man der Küpe 2 oder 3 Pfund fehwefel: 
faures Eifen und 2 Pfund an der Luft zerfallenen 
Kalk, um den Theil des Indigs wieder aufzulöfen, 
welcher, in der Blume, durch die Berührung der 
atmoſphäriſchen Luſt, wieder Sauerſtoff angenom: 
men hat, denn dieſer im Waſſer unauflöslich gez 
wordene Indig ſinkt ſonſt auf den Boden der Küpe, 
und gehet für den Gebrauch verloren. Auch ſetzet 
man von Zeit zu Zeit neuen Indig hinzu, um dens 
jenigen zu erfeßen, welcher durch die Färbungen der 
Küpe entgangen iſt. 
Auf Baumwolle gibt die kalte Küpe ein leb: 
hafteres und lauteres Blau, und, wenn Gelb dar: 
auf gefegt wird, ein meit fihöneres Grün, als die 
warme Küpe. 
Auch leinene, hanfne und baumwollene Gewebe 
werden auf der Falten Küpe gefärbt. Dazu hat man 
in großen Färbereien mehrere in zwei gleichen Nei- 
hen neben einander ſtehende Küpen von verſchiede- 
ner Stärke. Gie werden in einer viere>igen Form 
aus Kieſelſteinen, Kalk und Mörtel gebauet. Der 
lebendige Kalk muß mit einer gewiſſen Quantität 
an der Luft zerfallenem Kalk vermiſcht, déx Mörtel 
   
  
    
   
   
     
  
    
    
    
   
   
   
    
     
   
    
  
   
    
     
   
   
   
  
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