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Das dur< dieſes Verfahren gefärbte Garn di:
hâlt ein ſo {ônes und glänzendes Blau, wie die
beſte Küpenfarbe es niht liefern kann. Nur iſt es
Schade, daß ſeine Haltbarkeit ſeiner Schönheit nicht
entſpricht. Die Alkalien vertilgen es gänzlich , ohne
daß die mindeſte Spur davon zurüd bleibt. Viel-
leiht könnte man ihm mehrere Feſtigkeit dadurch ge-
ben, wenn man dem Garne vor der Färbung einen
Anſud mit Alaun gäbe.
Bei dem Färben mit Berliner: Blau kommt es
darauf an, den zu färbenden Stoff erſt mit Eifen:
oryd gleichförmig zu fehmwängern und dann mit einer
Auftöfung von blaufaurem Kali zu behandeln, das
mit auf dem Stoffe felbft das Berliner: Blau gebils
det, und în ſeiner Entſtehung mit demfelben vers
bunden werde. Die Schwierigkeiten liegen haupt:
fächlich darin, daß die Anbeizung mit der Eifenaufs
löfung möglichft gleichförmig gefchehe, weil ein ges
ringer Unterſchied der Eiſenoxydmenge an eineë Stelle
\hon einen bedeutenden in der Farbe hervorbringt,
und ‘daß hinreichend viel Eiſen- Oxyd mit dem Stoffe
verbunden werde, um die Farbe gehörig dunkel zu
erhalten. Der Eifenvitriol ift als Vorbeige hierzu
nicht beſonders geeignet, weil er auf dem Stoffe zu
leicht Eryftalifirt und dann der Zerfegung widerſteht,
wodurch, je nach, der Zeit des Tro>nens der einzel
nen Stellen, das Eifen-Dryd ungleich vertheilt wird;
ferner weil durch das Eifenorydul des Eifenvitriols
nicht blos reines, fondern auch auflösliches Berliners
Blau gebildet und dadurch die Farbe verſchlechtert
wird. Man kann dieſe Hinderniſſe auf zweierlei Art
beſeitigen, entweder färbt man den Stoff zuerſt in
einer mit Eifenbeize verfegten Sarbebrühe, oder man
wendet leicht auflösliche Eifen=DOrydfalze an.
Nach dem erften Verfahren erhält man einen
gleichförmigen, mit dem Zärbeftoffe verbundenen Eis
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