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ſaures Salz gebraucht hat, mit drei bis viermal fo
viel Waſſer, gießt etwa ein Drittel dieſer Miſchung
in das Bad, rührt es gut um, haſpelt das Tuch
abermals eine Viertelſtunde dur, windet es wieder
heraus, fegt da& zweite Drittel der Säure zu, vers
fährt wie vorher, und wenn man den lebten Antheil
der Säure in das Bad gerührt hat, zieht man das
Tuch wieder einige Mal durch, läßt es dann ganz
in das Bad fallen und eine halbe Stunde ohne Um:
rühren darin liegen. Dieſe beinah kalte Anwendung
des Blaubades hat den Vortheil, daß keine Blau-
fäure dabei verflüchtigt wird. Das gefärbte Tuch
wird fogleich in fließendes Waſſer gebracht und aus-
gefpühlt. Nach dem Auswaſchen wird es eine Bier:
telftunde lang mit einer kalten Seifenauflöſung aus»
gewalft, um die nicht mit dem Zeug verbundenen
Sarbetheilhen zu entfernen, in klarem Waſſer ges
fpühlt und endlich belebt.
Das Aviviren oder Beleben für Dunkelbiau ges
ſchieht mit Waſſer, dem 744 feines Gewichts Aetz-
ammoniáfkflüſſigkeit beigemiſcht worden iſt, die Quan-
tität dieſes Zuſatzes kann man nach einem Verſuch
mit einer Probe vermehren oder vermindern. In
dieſem Bad zieht man das Tuch 25— 30 Minuten
lang herum, wodurch die Farbe einen violetten Stich
erhält. Zu dem Belebungsbad für Hellblau ſett
man auf jedes Maß des Bades 100 Gran Schwe-
felfäure und eben fo viel rohen Weinftein in doppelt
fo viel Waſſer aufgelöſt hinzu, erhigt die Flüſſigkeit
bis zum Sieden, haſpelt das Tuch 12—15 Minu-
ten hindurch, bringt es dann in fließendes Waſſer,
hängt es auf und tro>net es.
Baumwolle und leinenes Zeug kann man eben-
falls in der weinſtein - ſchwefelſauren Eiſenbeize kalt
behandeln, nah dem Auswinden auf einer Tafel mit-
telſt einer ſtarken Bürſte auf beiden Seiten überfah- .
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