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fen zumeilen unter einander gemifcht werben, um
gewiſſe Scheine von Roth, als Kirſchroth und Ro-
ſenroth, hervor zu bringen.
Aller Krapp hat einen zu>erähnlihen Gefhmad
und einen ſtarken , nicht unangenehmen Geruch, und
jede Art giebt eine eigene Farbe,
Der Krapp ziehet die Feuchtigkeit der Luft in
fih: man muß ihn deshalb an einem trodnen Orte
aufbewahren, und fo viel, als möglich, vor der Be:
rührung derjelben fichern.
Er enthält zwei verſchiedene färbende Subſtans
zen; eine fahle, die im Waſſer ſehr auflöslich iſt,
und eine rothe, die fi weit weniger darin auf:
löfen läßt. Man hat daher auf mehrere Mittel gez
ſonnen, wie man den Stoffen die rothe Subſtanz
allein mittheilen, und lebhaftere Farben darſtellen
könne. Man behauptet auch, daß der Krapp, wenn
man ihn erſt, um die fahlfärbende Subſtanz abzus
ſondern , mit einer Auflöſung von kohlenſaurer Soda
in Waſſer, dann in einer Auflöſung von ſalzſauren
Zinn und Weinſteinrahm behandle , ein fehr fchöns
rothes Farbebad nicht allein auf Wolle, ſondern auch
auf Seide gebe, wennn jede vorher alaunt worden fey.
$ 1,
Aechte Rothfärbung der Wolle mit Krapp.
Unter allen rothen Farben auf Wolle “iſt bie
aus dem Krapp die feſteſte.
Das Verfahren der Färbung iſ ſehr einfach.
Man gibt dem Stoffe einen ungefähr zweiſtündigen
Anſud mit dem vierten Zheil feines Gewichts Alaun
und dem ſechzehnten Theile Weinſtein. Hierauf bes
reitet man ein friſches Bad. Jſt das Waſſer ſo heiß,
daß man ohne Schmerz die Hand hinein halten
kann, ſo fchüttet man auf 3 Pfund des Stoffes. 1