Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
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Erſter Artikel. 
Von den Nußſchalen und der Färbung mit denſelben. 
Die äußere weihe Schale der Nüſſe, welche 
die innere harte Schale bede>t, iſt auswendig grün, 
inwendig weiß. Wenn der innere weiße Theil der 
Luft ausgefegt wird, fo nimmt er in kurzem eine 
braune, dann eine fihwarze Farbe an. 
Die Nüffe müſſen vollkommen reif geworden 
ſeyn, wenn die abgelöften Schalen fich halten ſollen. 
Man ſchüttet fie in ein Faß und gießt einige Finger 
hoch Waffer darüber. So kann man ſie länger als 
ein Jahr erhalten. Sind ſie aber von unrcifen 
Nüſſen, ſo verderben ſie binnen 2 oder 3 Monaten. 
Um eine Auskohung der Nußſchalen zu bez 
reiten, kocht man ſie ungefähr eine halbe Stunde 
im Woſſer. i 
Die durchgefeihte bräunliche Auskohung wird 
an der Luft dunkelbraun. Auch die Alkalien machen 
ihre Farbe dunkel, die Säuren aber helle. Der 
Alaun verändert ſie niht merklih. Die Zinnaufs 
lôſung zieht ſie ins Aſchfahle. Das #{wefelſaure 
Eiſen färbt ſie ganz dunkel, beinahe {warz. 
Die fürbende Subftanz der Nußfchajen hat ein 
ſo ſtarkes Beſtreben, fih mit der Wolle zu verbins 
den, daß fie davon, ſelbſt ohne Anwendung einer 
Beize, eine ſehr feſte fahle Farbe annimmt. Die 
Beizen verändern bloß den Schein, und geben ihr 
mehr Anſehenz vornehmlich bringt der Alaun eine 
ſehr ſatte und lebhafte Farbe hervor. Die Anwen- 
dung derſelben ift um fo vortheilhafter, als die 
Wolle, da fie keine Beize bedarf, ihre ganze Weich- 
heit behält. 
Um wollenes Garn oder Tuch mit Nußſchalen 
zu färben, iſt weiter nichts nôthig, als daß man es 
erſt mit lauem Waſſer net, und dann in dem 
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