Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
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von Bitterkeit und den widrigen Geruch gibt, den 
Jedermann kennt. 
Will man mit dem Ruße färben, ſo koht man 
ihn 2 Stunden im Waſſer, läßt die Flüſſigkeit ſich 
abklären und fchöpft fie in einen andern \ Keſſel, 
bringt dann den Stoff hinein und kocht ihn, bis er 
die verlangte Farbe erhalten hat. Hernach nimmt 
man ihn heraus, lüftet, fpült und trodnet ihn. 
Man kann ſowohl dunkle als helle Farben aus 
dem Nuße darſtellen. 
Die Anwendung deſſelben auf Wolle hat vor- 
nehmlih das Unangenehme, daß die Stoffe davon 
eine gewiſſe Härte und einen widrigen Geruch be- 
fommen. Die Farbe aus demſelben iſt auh nicht 
fo feft und nid fo fchön, wie die aus den Nuß- 
ſchalen, aus der Wurzel des Nußbaums und aus 
der Erlenrinde, 
Außer den angegebenen werden noch viele ans 
dere vegetabilifhe Subftanzen, vornehmlich mehrere 
Rinden, zum Fahlfärben gebraucht; ihre Anwen: 
dung aber iſt in keinem Betracht mit mehrerem 
“ Vortheil verbunden. 
Gegen dieſe Behauptung empfehlen Dingler 
und Kurrer- aus vielfacher Erfahrung : 
Die Fichtenrinde von der faſt in ganz Europa 
wachſenden Fichte. Sie wird von den jungen Aeſten 
im Frühjahre geſammelt, gut getro>net, geſtoßen 
oder gemahlen und an einem trodnen Drte aufbes 
wahrt; auch die Fichtenzapfen können zum Färben 
verwendet werden. Die verſchiedenen erdigen und 
metalliſhen Beizen geben mit der Abkochung der 
Rinde Farbenabſtufungen, die ſehr der Beachtung 
werth find. Nähere Nachweifung findet man in 
Dingleröi neuem Sournal für die Dru>- und Färbe- 
kunſt, Bd. 2. S. 149. 
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