304
von denen ber Ueberfeger nur der, deren Erfinder
ex felbft ift, feinen Beifall geben kann. Mit Recht
verwirft derſelbe die Anwendung des fchwefelfauren
Eiſens, weil- die darin enthaltene Schwefelſäure die
Seide zernaget. Dies geſchiehet wirklich in einem
deſto ſtärkeren Maße, je mehr das Bad erhißgt wird.
Er empfiehlt ſtatt deren das holzſaure Eiſen. Dies
fes hält auch der Ueberfeger für weit zuträglicher:
nicht allein, weil die Holzfäure milder iſt, als die
Schwefelſäure, ſondern auch wegen des mit derſel=
ben verbundenen Oeles, welches die Härte des ſi
bildenden Farbeſtofs mildert, und zugleich der Seide
Weichheit und der Farbe einen tiefen Schatten gibt.
Den Gallapfel und das Eiſenſalz aber mit einander
in Berührung zu bringen, ehe die Seide în das
Bad gebracht wird, kann der Ueberfeger darum nicht
billigen, weil dann die Erzeugung der Farbe in der
Flüſſigkeit, und nicht in der Seide vor ſich gehet,
und folglih die Farbe weniger Feſtigkeit bekommt.
Das hinzugeſezte arabiſhe Gummi erhâlt zwar die
färbende Subſtanz fehwebend, und hängt fich mit
derſelben in die Seide ein: dieſe Verbindung aber
kann fo feft nicht feyn, und fie bekommt dadurch
eine gewiſſe Härte. Beſſer möchte es ſeyn, dem
Galläpfelbade ein wenig arabiſches Gummi zuzu-
ſegen, und auf dieſes das Eiſenbad folgen zu laſſen.
Das Verfahren des Herrn Vitalis iſt folgen-
des. Weil auf der rohen Seide, ob fie gleich die
ſhwarze Farbe leichter, als die abgeſottene, ans
nimmt, dieſelbe niht dunkel genug ausfällt , fo fies
det man 100 Pfund derfelben, wie gewöhnlich, mit
20 Pfund Seife ab, fpület und trodnet fie.
Hierauf bereitet man von 4 Loth gemiſchtem
Galläpfeln auf ein Pfund Seide ein mäßig heißes
Bad, ziehet darin die Strehne auf und nieder, und
walkt fie leicht, damit der Gallapfel eindringt, und