Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

  
  
andern Beſtandtheilen der Farbe Statt; und bie ers 
haltene fchwarze Farbe befommt, der Luft ausgefeßt, 
bald einen röthlichen Schein. Denn das Eiſen, 
wenn es nicht gebunden oder bede>t iſt, oxydirt ſich 
immer mehr, zerfällt endlich in einen rothbraunen 
Staub, und geht in die Fluth des ewigen Wechſels 
über, Daher erhält auch die fhwarze Farbe eine 
längere Dauer, wenn'man die Farbemaffe mit Del 
verfegt, wodurc der Wirkung der Luft Einhalt ges 
fchiehet. Da die Luft die Vollendung der {warzen 
Farbe bewirket, fo trägt es ſehr viel zur Vollkom- 
menheit derſelben bei, wenn man fchwache und mehrs 
mals wiederholte Bäder zur Färbung anwendet, und 
die gefärbten naſſen Stoffe langſam ‘tro>net. Denn 
der Sauerſtoff und der Kohlenſtoff der Luft kann 
alsdann mehr auf die Farbe erzeugenden Subſtanzen 
und auf- das Waſſer wirken. Darüber hat die Er- 
fahrung aufmerkſamer Färber entſchieden. 
Bei der Beſchaffenheit der entſtehenden färben- 
den Subſtanz aber müffen natürlich die gefärbten 
Stoffe an ihrer Haltbarkeit fehr verlieren, indem fie 
ihre Fafern trennet, und ſie rauh, hart und brüchig 
macht. Aus dieſem Grunde zieht der Ueberfeger die 
Färbung auf blauen Indiggrund der einfachen Fär- 
bung vor. Der Indig läßt den Stoffen ihre natürs 
liche Weichgeit, und gibt ihnen gegen die beizende 
fhwarze Farbe eine Dede. Nach feinen eigenen 
Verſuchen verbindet ſi<h das Eiſen- Oxyd - ſehr feſt 
mit dem Indig. Denn, wenn man ihn mit reinem 
Waſſer und Hammerſchlag eine Zeit lang kocht, fo 
wird ihm von ſeinem Sauerſtoff ſo viel entzogen, 
daß er grún wird, Durch einen blauen Grund aus 
Campecheholz aber iſt fúr die Haltbarkeit der Stoffe 
nichts gewonnen, denn dieſes enthält ebenfalls Gall- 
äpfelfäure und Gerbeftoff, die durch ihre Verbindung 
mit-dem Eiſen - Oxyd die fpröde fchwarzfärbende Sub: 
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
	        
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