Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

   
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mit Waſſer verhältniſmäßig verdünnten Zinnſalzaufz 
löfung gebeizt und auf die vorſtehende Art gefärbt 
wird, fo erhält man ebenfalls eine Menge {öner 
und ziemlich dauerhafter Farben. Die Zinnſolution 
bereitet man auf folgende Weiſe: 1 Pfd. Salpeter- 
fäure von 36 Grad wird mit 2 Pfund Regen - oder 
Flußwaſſer. verdünnt und 2 Pfund Zinnſalz darin 
aufgelöſt. Dieſe Auflöſung vermiſcht man. vor dem 
Gebrauch mit 6 bis 12 Theilen Waſſer, je nahdem 
man ein ‘helleres oder dunkleres Violett oder Lillas 
darſtellen will. Eine noch beſſere Beize gibt das 
Chlorinzinn und das Dinglerſhe Tafeldru>ſalz. 
Wird die geölte und gallirte Baumwolle in eis 
ner Zufammenfesung von effig= oder holzfaurer. Eis 
fenauflöfung und effigfaurer Thonerde, mit mehr 
oder weniger Waſſer verdünnt gebeizt und auf die 
angegebene Weiſe gefärbt, ſo entſtehen ſ<ône Schatz 
tirungen von Paliakat, 
Bei dieſen drei Methoden müfjen die Garne 
nah dem Beizen einige Stunden lang an ‚einem 
Fühlen Ort feſt auf einander gehäuft und beſchwert 
und vor dem Zutritt dex Luft bewahrt werden, dann 
wäſcht man ſie am Fluß aus und färbt ſie. Um 
den Farben mehr Glanz und Weichheit zu geben, 
kann man fie noch durch ein ſehr ſchwaches, nur 
lauwarmes Seifenbad ziehen, gut auswaſchen und 
im Schatten tro>nen. 
Um Baumwolle ohne Vorbereitung {ôn und 
Inftbeftändig violett und Lillas zu färben, bedient 
man ſich folgender Beize: man Iöft 2 Pfund frifey 
bereitetes Zinnſalz, 1 Pfund kryſtalliſirkes ſalpeter= 
faures Wismuth und 4 Pfund reine Weinſteinſäure 
in 2 Pfund Waſſer auf und verdünnt 10 bis 12 
Loth von dieſem Anſaß mit 6 Pfund Waſſer. ‘Sol: 
len‘die Farben ſatt werden, fo nimmt man von dem 
Anſaß mehr, beizt die vorher rein gebleichte Baum- 
    
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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